Der Gedenkstein am Fußweg zwischen Knellendorf und Gundelsdorf ist ein wichtiges und beeindruckendes Mahnmal der Erinnerung an die Schrecken der...
Der Gedenkstein am Fußweg zwischen Knellendorf und Gundelsdorf ist ein wichtiges und beeindruckendes Mahnmal der Erinnerung an die Schrecken der NS-Zeit. Vor 20 Jahren wurde er eingeweiht. Am Samstag, 14. Mai, um 16 Uhr feiert die Evangelische Jugend des Dekanatsbezirkes Kronach-Ludwigsstadt eine öffentliche Andacht am Gedenkstein, um die Erinnerung wachzuhalten und für den Frieden zu beten.
„Wir können ihnen nicht ihr Leben zurückgeben, nicht ihren Namen; nicht ihre Würde; ihre Leiden nicht lindern, ihre Kreuzwege nicht ungeschehen machen, aber wir können uns ihrer erinnern und dieser Erinnerung Gestalt verleihen“ – diese Worte wurden im Rahmen eines Kreuzwegs der Jugend im April 1998 in Gundelsdorf gesprochen. Die Evangelische Jugend im Dekanat hatte sich damals auf Spurensuche begeben und über die Schicksale von Menschen geforscht, die im letzten Jahr des zweiten Weltkriegs in der KZ- Außenstelle in Gundelsdorf gefangen waren. Die Ergebnisse dieser Spurensuche wurden in einer Broschüre dokumentiert.
Ein sichtbares Zeichen der Erinnerung setzte der Kronacher Bildhauer und Steinmetz Heinrich Schreiber dann mit dem Granitblock. Im Jahr 2002 endete die Spurensuche mit der Errichtung dieses Mahnmals . Jetzt lädt die Evangelische Jugend am 14. Mai um 16 Uhr zu einer öffentlichen Andacht am Gedenkstein. red
war vorhin leider zu lang -
hier Teil 2
Horst Mohr
und auch über die im Stockheimer Bergwerk eingesetzten Zwangsarbeiter finden sich in Bamberg umfangreiche Unterlagen, welche nur noch auf Veröffentlichung warten.
Aber zurück zu Opfern und zu Profiteuren, denn ausländische Zwangsarbeiter waren zunächst lt dem Bundesentschädigungsgesetz weitgehend von Leistungen ausgeschlossen – erst spät erhielten dann diese wenigen noch Überlebenden Pauschalzahlungen; mehr unter
„Zwangsarbeit 1939 – 1945 Erinnerungen und Geschichte“
Ob es über die „Extraprofite“ aus der jahrelangen Ausbeutung von Zwangsarbeitern, von deutschen Konzernen bis hinab zu Kleinstbetrieben, auch eine Auflistung geben mag? Erinnern tut not!
Anhang: Die vielleicht allerletzten NS-Prozesse – auch zur Zwangsarbeit - finden derzeit in der Stadt Brandenburg/Havel und in Itzehoe statt; ein Augenzeuge aus Israel, welcher nach 50 Jahren erstmals über seine Haftbedingungen in Sachsenhausen als „Schuhläufer“ für die Älteren wohl noch bekannte Firm Salamander berichtete, begann unter Tränen – ich konnte ihn sehen und hören - im Gerichtssaal das Lied von der auf der Heide blühenden „Erika“ zu singen – Kameraden, welche nicht mehr marschieren/testen konnten, wurden von der SS erschossen
Horst Mohr
Berlin. den 8.6.22
Profiteure der Zwangsarbeit und Entschädigungen für die Verschleppten?
Anerkennung zunächst für dieses Gedenken an ein Gedenken vor 20 Jahren – und es bleibt zu hoffen, dass dies ein Anlass sein wird, auch der vielen anderen Zwangsarbeiter jener Jahre zu gedenken, aber sich auch der Schicksale damals betroffenen Menschen zu vergegenwärtigen, denn neulich las ich in einem Bericht in der Gießener Zeitung vom 29. Mai unter „Gegen das Vergessen- Verschleppt-Verliehen-Verscharrt“ von diesem Rundschreiben der Gestapo vom 18. Dezember 1942 zur Beerdigung von „Ostarbeitern‹“ u.a. dies hier:
„Die Beerdigung eines Ostarbeiters stellt lediglich eine gesundheitspolitische Maßnahme dar, sodass alle Vorbereitungen für die Beerdigung und diese selbst möglichst einfach und unter Vermeidung jeglichen Aufsehens in der Öffentlichkeit vorzunehmen ist…
Gräber von „Ostarbeitern“ dürfte es demnach auch weitere der wohl über Tausend im Landkreis in zahlreichen Betrieben meist aus „dem Osten“ verschleppten Männern und Frauen gegeben haben, welche die deutschen Männer ersetzen sollten, welche zur selben Zeit deren Heimatländer überfielen, und deren Namen wir teilweise noch auf den „Kriegerdenkmälern“ lesen können; Frau Anja Weigelt M.A. mit „Das Barackenlager in Gundelsdorf“ und Franz Kluge: „Ausländische Arbeitskräfte als Zwangsarbeiter“ haben sich ja in den Kronacher Heimatkundlichen Jahrbüchern 2015 und 2019 dem Thema genähert.
Auf zwei Gräber von Zwangsarbeitern in Nordhalben bin ich in Unterlagen des Bamberger Staatsarchivs gestoßen – eines davon erwies sich dann allerdings als das Grab eines aus einem Außenlager des KZs Buchenwald geflohenen italienischen vermutlichen NS-Gegners, welcher im Herbst 1944 bei Heinersberg „auf der Flucht“ erschossen wurde; Näheres im Jahrbuch 2019.
Aus Nordhalben liegt mir auch aus 1950 eine vom damaligen BM Stumpf unterzeichnete Liste von 18 französischen Zwangsarbeitern bei der Fa. Rehbach (Pensel), mit Namen, Vornamen, Geburtstag und Heimatort vor –