Klärschlamm sorgt für Diskussionen

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Rund 2400 Quadratmeter in unmittelbare Nähe der Strullendorfer Kläranlage würden für die geplante Klärschlammtrockenanlage gebraucht.
Rund 2400 Quadratmeter in unmittelbare Nähe der Strullendorfer Kläranlage würden für die geplante Klärschlammtrockenanlage gebraucht.
Ein Teil des Strullendorfer Gemeinderats informierte sich vor Ort über die geplante Klärschlammtrockenanlage. Fotos: Andrea Spörlein
Ein Teil des Strullendorfer Gemeinderats informierte sich vor Ort über die geplante Klärschlammtrockenanlage.   Fotos: Andrea Spörlein
 
In unmittelbar Nähe zur Strullendorfer Kläranlage (Luftbild) soll die Anlage entstehen. Foto: p
In unmittelbar Nähe zur Strullendorfer Kläranlage (Luftbild) soll die Anlage entstehen. Foto: p
 

Die energetische Trocknung des Abfalls hinterlässt in Strullendorf noch zahlreiche Fragezeichen.

Entsteht im Strullendorfer Gewerbegebiet eine Anlage zur energetischen Klärschlammtrocknung? Im Gemeinderat stellte Robert Martin unlängst entsprechende Pläne vor. Die Anlage soll in unmittelbarer Nähe der Strullendorfer Kläranlage auf einem Teilbereich einer gemeindlichen Fläche entstehen. Rund 2400 Quadratmeter werden hierfür gebraucht. Die für die Anlage benötigte Wärme kann ein nahe gelegener Gewerbebetrieb liefern. Das Projekt soll eventuell unter dem Dach der Regionalwerke Bamberg realisiert werden.

Gemeinden zeigen Interesse

Eine Förderung von zwei Millionen Euro wurde, laut Robert Martin, Geschäftsführer der Regionalwerke, vom Bundesumweltministerium für die Regionalwerke Bamberg und den Standort Strullendorf zugesagt. Dieser hat mittlerweile eine Zusage von 13 Gemeinden aus dem Landkreis bekommen, die rund 4000 Tonnen Klärschlamm in Strullendorf entsorgen würden. Die von ihm vorgestellte Anlage könnte rund 6000 Tonnen Klärschlamm verarbeiten.

Noch nicht beschlossen

Für Strullendorfs Zweiten Bürgermeister Stefan Zahner (NL) ist eine solche Anlage in Strullendorf indes noch nicht beschlossene Sache. Der Gemeinderat hat noch keine Entscheidung diesbezüglich getroffen. Konsens herrscht lediglich über die Tatsache, dass die Klärschlamm-Problematik von den Kommunen zeitnah zu erörtern und zukunftsfähige Lösungsstrategien zu planen sind, insbesondere da eine Versorgungs- bzw. Entsorgungssicherheit gewährleistet werden muss.

Eine Informationsfahrt von Gemeinderat und Bürgermeister nach Plattling und Straubing zu ähnlichen Trocknungsanlagen hat unter anderem die Erkenntnis gebracht, dass unbedingt im Vorfeld geklärt werden muss, wo dann der getrocknete Klärschlamm thermisch entsorgt werden kann. Hierfür ist der Markt im Augenblick sehr unübersichtlich und die Preise steigen kontinuierlich.

Bei einem Treffen vor Ort hat der Gemeinderat jetzt noch einmal intensiv diskutiert, ob die Fläche besser anderweitig genutzt werden kann und damit Einnahmen, so unter anderem Gewerbesteuer, für die Gemeinde generiert werden können.

Lärm und Geruch

Gefragt wurde auch, ob die Restfläche dann für eine mögliche Erweiterung der Kläranlage ausreicht. Ein weiterer Diskussionspunkt war die befürchtete Zunahme von Schwerlastverkehr bei der Anlieferung des Klärschlamms und beim Wegfahren des getrockneten Materials. Eine eventuelle Geruchsbelästigung wollte man darüber hinaus nicht ausschließen.

Strullendorfs Erster Bürgermeister Wolfgang Desel (CSU) kann sich eine Entscheidung im Gemeinderat erst dann vorstellen, wenn alle offene Punkte in der Angelegenheit geklärt sind und sich ein geschlossener Kreislauf für die gesamt Problematik erkennen lässt.