Die Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN) setzte eine im vergangenen Jahr begonnene Serie von Online-Veranstaltungen fort, die sich fast alle mit der Energiewende befassen, mit dem Ziel, diese Veränderung zu beleuchten, zu begründen und zu fördern. Das Thema lautete "Stand der Energiewende in Stadt und Landkreis Kitzingen", Anke Hormel (Klimaschutzmanagerin Landkreis Kitzingen) und Martin Schneider (Klimaschutzmanager Stadt Kitzingen) referierten. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des BN entnommen.

In seinem Vortrag berichtete Schneider über das städtische Klimaschutzkonzept und den daraus folgenden Maßnahmenkatalog. Das Ziel ist sie Senkung der CO₂-Emissionen in Kitzingen. Auf städtischen Gebiet gibt es vier Windkraftanlagen, zwölf bis 14 GWh produzieren. Weder Repowering noch ein Neubau sind derzeit zu erwarten. Im Bereich der Photovoltaik gibt es etwa 550 größere und kleinere Dachanlagen. Von den circa 80 kommunalen Gebäuden tragen bisher neun eine PV-Anlage. 14 weitere sind in Planung. Insgesamt erbringt die Photovoltaik etwa 30 GWh. Dazu gibt es die Wasserkraft von der Staustufe mit einem Ertrag von 15 GWh und zwei Biogas Anlagen mit neun GWh.

Dies alles addiert sich zu einem Gesamtertrag von 55 Prozent des Kitzinger Stromverbrauchs. Der Energieverbrauch des Wärmesektors ist etwa zwei- bis dreimal so groß wie der des oben genannten Stromsektors. Hier werden 90Prozent durch Gas erbracht. Dazu gibt es mehrere Nahwärmenetze.

Baldmöglichst 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen 

Der Kitzinger Stadtrat hat beschlossen, dass der Strombereich baldmöglichst zu 100 Prozent aus Erneuerbaren gespeist werden solle. Es soll eine Windkraft- und Solaranalyse erstellt werden. Die nötigen neuen Anlagen sollen in Stadt- und Bürgerhand bleiben. Ein großes Problem ist, dass die vorhandenen Netze sich jetzt schon an der Kapazitätsgrenze befinden. Neubau muss also dringend immer mit Netzausbau und mit der Erstellung von Speichern einhergehen.

Vertreter der Politik aus Volkach, Wiesentheid und der Stadt Kitzingen berichteten anschließend von Ansätzen aus diesen Orten, in denen man versucht, sich der Lösung dieses großen Problems anzunähern. Auch Vertreter des BN beteiligten sich an dieser Diskussion. Die Größe des Problems bringt es mit sich, dass man seiner nur im Verbund aller beteiligten Kräfte, Gemeinden, Versorger und Investoren eventuell Herr werden kann.