Ein Schubkarrenrennen war im Jahr 1908 die große Attraktion nach dem Kinderfestzug zum Kronacher Freischießen.
Das Kronacher Freischießen hat eine lange Tradition und ist nun bereits 430 Jahre alt. Und seit über 110 Jahren nimmt das beliebte Kinderfest einen hohen Stellenwert im Festverlauf in der Lucas-Cranach-Stadt ein. Bestes Beispiel dafür ist die aussagestarke Anzeige in der seinerzeitigen Tageszeitung "Fränkischer Wald" vom 9. August 1908.
Die Aktivitäten haben sich zwar gewandelt, doch geblieben ist die riesengroße Begeisterung der Buben und Mädchen.
Geradezu euphorisch wurde vor 110 Jahren in der Presse das Topereignis des Frankenwaldes gewürdigt. Dazu schreibt ein unbekannter Redakteur unter anderem: "Man darf weit gehen in deutschen Landen, bis man eine festliche Veranstaltung trifft, die in so ausgeprägter Weise Bodenständigkeit und Volkstümlichkeit zeigt wie das Kronacher Schützenfest. Das ist wahrhaftig ein Fest, auf das sich alljährlich die weitesten Schichten der Bevölkerung unseres Frankenwaldes freuen; ein Fest, wo so gänzlich jede Künstlichkeit fehlt, dass man sich ordentlich wohl fühlt: ein Fest, aus dem der Geist der Heimatliebe so überzeugend zu jedem Besucher spricht."
Vor allem lobt der Redakteur das Kinderfest: "Die Mühen, die man sich gibt, um unserer heranwachsenden Jugend Heimatliebe einzupflanzen und ihr den schönen Schatz einer seligen Erinnerung an die Kindheit zu geben, ist nicht verloren, sie trägt vielmehr tausendfältige Früchte." Übrigens, das Schubkarrenrennen wurde vor 110 Jahren ein voller Erfolg. Die Länge der Rennbahn betrug 220 Meter. Als Erster und somit Meisterschaftsfahrer ging bei 46 Sekunden Fahrtdauer Karl Gänslein hervor. Dann folgten als Zweiter Eduard Heubner (49 Sekunden) und als Dritter Georg Zipfel (50 Sekunden).