Seit numehr 32 Jahren steht Rudolf Dressel als Zweiter beziehungsweise Erster Vorsitzender an der Spitze der Ebersdorfer Wehr. Eine Zeit, in der er deren Entwicklung maßgeblich mitgeprägt und vorangeb...
Seit numehr 32 Jahren steht Rudolf Dressel als Zweiter beziehungsweise Erster Vorsitzender an der Spitze der Ebersdorfer Wehr. Eine Zeit, in der er deren Entwicklung maßgeblich mitgeprägt und vorangebracht hat, fielen doch in diesen Zeitraum viele markante Meilensteine der Vereinshistorie. Begleitet von lang anhaltendem Beifall aller Anwesenden übergab Dressel nun aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz an seinen bisherigen Stellvertreter, Julian Trautschold. Dieser wird ab sofort die Vereinsgeschicke bis zu den turnusmäßigen Neuwahlen in drei Jahren leiten.
Ehrenzeichen in Gold verliehen
Zuvor war Dressel von stellvertretendem Landrat Bernd Steger sowie KBR Joachim Ranzenberger mit dem staatlichen Ehrenzeichen in Gold für 40-jährigen aktiven Dienst ausgezeichnet worden. Beide stellten seine immensen Verdienste für die Wehr und die Allgemeinheit heraus.
Der scheidende Vorsitzende hatte eingangs der Sitzung auf ein reges Vereinsleben der derzeit 99 Mitglieder zählenden Wehr zurückgeblickt. Der Zuspruch beim 2019 nur kleinen "Johannisfeuerle" wie auch zur Glühweinbude sei gut gewesen, während die Teilnahme am Volkstrauertag hätte besser sein können. Ausgerichtet habe man wieder die Verbandsversammlung der Feuerwehren im Landkreis Kronach. In seinem Ausblick kündigte Rudolf Dressel wieder die bewährten Veranstaltungen an. Eventuell wolle man auch einen Kameradschaftsabend abhalten. Der Feuerwehrverein übernehme die Anschaffung neuer Kapuzenjacken für die Aktiven. Aktuell zähle die Wehr 34 Aktive, darunter neun Atemschutzträger.
15 Einsätze gefahren
Kommandant Sebastian Thiem berichtete von 15 Einsätzen im Jahr 2019. Dies seien zwei technische Hilfeleistungen, sieben Brände sowie sechs sonstige Einsätze/freiwillige Leistungen gewesen. Es seien 14 Übungen, davon vier mit Atemschutz, abgehalten worden. Die Atemschutzträger hätten ihren jährlichen Durchgang erstmals auf der neuen Übungsstrecke im Kronacher Atemschutzzentrum absolviert. Pascal Zwosta habe den Feuerwehrführerschein erworben und die Maschinistenausbildung absolviert, während Julian Trautschold und Patrick Gertloff an der Feuerwehrschule Würzburg am zweitägigen Verhaltenstraining im Brandhaus teilgenommen hätten. Mike Großmann, Peter Söllner und er selbst, Sebastian Thiem, hätten die THL-Leistungsprüfung gemeinsam mit den Ludwigsstadter Kameraden gemeistert. Mit Freude hieß Thiem das neue Mitglied Johannes Neubauer willkommen, der am 1. Januar zur aktiven Mannschaft stieß.
In seinem Ausblick auf 2020 verwies der Kommandant auf die turnusmäßige Besichtigung der Wehr durch die Kreisbrandinspektion Kronach. Fünf Kameraden seien für die "modulare Truppausbildung" auf Landkreisebene angemeldet. Patrick Gertloff werde im Mai die Ausbildung zum Atemschutz-Gerätewart an der Feuerwehrschule absolvieren. Im Herbst solle, "gerne auch wieder mit den Ludwigsstadter Kameraden", eine Leistungsprüfung "Wasser" stattfinden. Sebastian Thiems Dank galt allen Aktiven, Vorstandsmitgliedern, der Stadt Ludwigsstadt und der Kreisbrandinspektion für die sehr gute Zusammenarbeit wie auch der Bevölkerung, die durch den Besuch der Veranstaltungen die Wehr unterstützt habe.
"Motor des Vereins"
In ihren Grußworten stellten stellvertretender Landrat Bernd Steger und KBR Joachim Ranzenberger Dressels uneigennützigen Dienst sowohl als Vorsitzender als auch als langjähriger Aktiver über einen solch langen Zeitraum heraus. "Jeder Verein braucht einen Motor", würdigte ihn der Kreisbrandrat. Zudem noch 40 Jahre lang aktiven Dienst zu leisten, sei aller Ehren wert. Für die Menschen sei es ein Stück Lebensqualität zu wissen, sich im Notfall auf die Kompetenz der Feuerwehren verlassen zu können. Die gehörten Berichte hätten verdeutlicht, dass die Einsätze weit über die einer kleinen Wehr hinausgegangen seien.
Dem konnte sich Bürgermeister Timo Ehrhardt nur anschließen. Aktiven Feuerwehrdienst zu leisten sei alles andere als selbstverständlich. Rudolf Dressel dankte Ehrhardt für sein außerordentliches Engagement in den vergangenen Jahrzehnten. Lobenswert sei es auch, dass dieser weiterhin zur Verfügung stehe, um seinen Nachfolger bis zu den Wahlen in drei Jahren auf den Vorsitz vorzubereiten und damit einen reibungslosen Wechsel zu ermöglichen.