Bereits am Mittwoch der bekannte Internist Dr. Joachim Hildebrandt im Alter von 69 Jahren gestorben. Er war auch durch sein Engagement als Fotograf un in de...
Bereits am Mittwoch der bekannte Internist Dr. Joachim Hildebrandt im Alter von 69 Jahren gestorben. Er war auch durch sein Engagement als Fotograf un in der regionalen Kulturszene sehr bekannt.
Der gebürtige Berliner besuchte das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Spandau und absolvierte das Medizinstudium an der Freien Universität Berlin, das er im Alter von 25 Jahren mit der Promotion mit Auszeichnung abschloss. Nachdem er zunächst ein Jahr am Rudolph-Virchow-Krankenhaus in Berlin arbeitete, wechselte er 1973 an das im gleichen Jahr neu eröffnete Helmut-G.-Walther-Klinikum in Lichtenfels, um hier einen Teil seiner Fachausbildung zum Internisten zu absolvieren. Hier lernte er auch seine spätere Ehefrau Annette kennen, womit seine Entscheidung für Lichtenfels als neue Heimat gefallen war. Aus der 1977 geschlossenen Ehe gingen die Söhne Alexander und Christian und die Tochter Beatrice hervor. 1983 ließ er sich als Internist in eigener Praxis zunächst in der Bahnhofsstraße, später in der Spitalpassage nieder, ehe er 2016 nach 44 Jahren seine ärztliche Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste.
Neben Familie und Beruf nahm die Fotografie einen wichtigen Raum in seinem Leben ein. Vom Familienfotografen, der in erster Linie Erinnerungs- und Landschaftsfotos schoss, entwickelte er sich im Lauf von vier Jahrzehnten immer mehr zu einem anerkannten Architekturfotografen, der im Gegensatz zu reiner dokumentarischen Fotografie großen Wert auf die Ausnutzung der motivischen, perspektivischen und lichttechnischen Gegebenheiten legte.
Dr. Hildebrandt engagierte sich nicht nur als Gründungsmitglied im Lichtenfelser Foto- Club, sondern auch im FAC Mainleus-Kulmbach und im Kunstverein Coburg. Seine Fotos waren in vielen Gruppen- und Einzelausstellungen zu sehen, unter anderem in Berlin, Köln, Leipzig, einigen europäischen Ländern und natürlich in der fränkischen Region. Im Jahr 2008 eröffnete Hildebrandt in der Spitalpassage eine Galerie, die mittlerweile von der Kunst- und Kultur-Initiative (KuKI) Lichtenfels übernommen wurde. Hier fanden seit der Gründung viele, zum Teil hochkarätige Ausstellungen statt. Die Galerie bietet insbesondere den heimischen Künstlern eine ideale Gelegenheit, ihre Kunst einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Hervorzuheben ist auch sein soziales Engagement, das er als Mitglied und zeitweiliger Präsident des Lions Club Lichtenfels unter Beweis stellte. Für sein bürgerschaftliches Engagement zeichnete ihn die Stadt Lichtenfels 2005 mit der Kulturmedaille aus.