Jahr für Jahr ein anderer Star

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Bernd Franzkowiak lässt es sich nicht nehmen, jeden Star persönlich zu besuchen, um die Einladung zur Kirchweih nach Ebersdorf zu überbringen - so wie diesmal Evi Sachenbacher-Stehle. Foto: privat
Bernd Franzkowiak lässt es sich nicht nehmen, jeden Star persönlich zu besuchen, um die Einladung zur Kirchweih nach Ebersdorf zu überbringen - so wie diesmal Evi Sachenbacher-Stehle. Foto: privat

Zur Kirchweih holt Bernd Franzkowiak immer Größen aus dem Wintersport als Ehrengast nach Ebersdorf. In diesem Jahr kommt Evi Sachenbacher-Stehle.

Dass Bernd Franzkowiak ein begeisterter Wintersportler, vor allem extremer Langläufer, ist, wissen die Ebersdorfer. Und seit Jahren wissen sie auch, dass er aus dieser Passion heraus immer zur Kirchweih einen Star der Nordischen Disziplinen als besonderen Ehrengast in die Gemeinde holt. Am Wochenende ist Kirchweih in Ebersdorf und heuer kommt Evi Sachenbacher-Stehle.

Die 38-Jährige gehörte zur Weltspitze im Langlauf und Biathlon. Zweimal holte sie für Deutschland olympisches Gold, drei Mal Silber. Einmal stand sie ganz oben auf dem Stockerl bei einer WM, holte vier Silbermedaillen und eine Bronzemedaile bei Weltmeisterschaften. 2014 beendete die in Traunstein geborene Sportlerin ihre Karriere, die zuletzt in der Reihe "Ewige Helden" im Fernsehen zu sehen war.

So einfach ist es allerdings nicht, so einen Sportstar einzuladen. "Du kriegst nicht mal einfach so die Telefonnummer von der Evi Sachenbacher-Stehle", sagt Bernd Franzkowiak. Und: "Das ging schon im Januar los."

Geholfen hat ihm dabei, wie so oft in den Jahren zuvor, dass er enge Kontakte in die Szene hat. Dazu gehört auch der Inhaber eines Sportgeschäftes in Reit im Winkl. Bei dem kauft Bernd Franzkowiak seit Jahren seine Wintersportausrüstung. Nicht nur er. Als er das Sportgeschäft verließ, hatte er die Telefonnummer seines Wunschgastes für die Kirchweih 2019 in der Tasche. Er sollte beim Anruf nur gleich sagen, von wem er die Nummer hat, damit sie nicht gleich wieder auflegt.

Ein Familienausflug

Als er dann anruft, hat er erst einmal Johannes Stehle am Apparat. Der frühere alpine Skirennläufer ist seit 2005 mit Evi Sachenbacher verheiratet. Am Ende des Telefonats stand fest, es kommt nicht nur Evi Sachenbacher-Stehle zur Kirchweih. Sie kommt mit ihrem Mann und den beiden Kindern. Und sie schauen nicht nur mal eben als gebuchte Pflichtübung vorbei. Sie verbringen das gesamte Wochenende im Coburger Land. "Der Johannes Stehle hat gesagt, wir kommen im Viererpack und sehen das als Familienausflug", erzählt Bernd Franzkowiak. Er freut sich darauf, am Samstag den Sachenbacher-Stehles Coburg und das Coburger Land zu zeigen. Für die frühere Topsportlerin dürfte die fränkische Kost interessant sein. Sie studiert inzwischen Ernährungswissenschaften.

Im Sommer ließ es sich Bernd Franzkowiak dann nicht nehmen, persönlich bei der Familie vorbeizuschauen, um die Einladung zu bestätigen - und ein Bild mit seinem Kirchweihgast zu schießen.

Eintrag ins Goldene Buch

Am Sonntagvormittag trägt sich der Ehrengast erst einmal ins Goldene Buch der Gemeinde Ebersdorf ein. Bürgermeister Bernd Reisenweber kommt damit in den Reifenhandel von Bernd Franzkowiak, den dieser seinen Gästen bei der Gelegenheit schon gern zeigen möchte. Aber ab 13.30 Uhr ist die Familie Sachenbacher-Stehle dann auf dem Kirchweihmarkt in Ebersdorf anzutreffen. "Da sind dann verschiedene Zelte und Stände aufgebaut, auch von unserer Firma und zum Beispiel von Pirelli", sagt Bernd Franzkowiak.

Für 14.30 Uhr ist eine Autogrammstunde mit Evi Sachenbacher-Stehle vorgesehen. "Da müssen die Leute nicht schüchtern sein, da können sie ruhig auch was fragen und mit ihr reden", ermuntert Bernd Franzkowiak. Das gilt auch für ihn selbst. "Ich bin auch für alles offen", sagt er. Er würde sich sogar freuen, wenn jemand ihn nach seinem härtesten, schönsten oder längsten Extremlauf fragt, den er auf Langlaufskiern zurückgelegt hat. "Ich erzähl gern, wie es in Grönland war, oder von Skandinavien", sagt er.

Bis in den Abend wird dann auf dem Kirchweihmarkt noch gefeiert. Und im Hinterkopf von Bernd Franzkowiak drehen sich bestimmt schon wieder die Gedanken um die Frage, welche Sportgröße er im kommenden Jahr zur Kirchweih nach Ebersdorf holen wird. Er weiß ja: Im Januar muss er anfangen, sich um einen zu bemühen. Bis jetzt hat er es immer noch geschafft, jedes Jahr