Intendant warb in Kulmbach für die Bamberger Symphoniker

1 Min
Der Vorsitzende des Freundeskreises der Evangelischen Akademie Tutzing, Bernd Matthes (rechts), bedankte sich beim Intendanten der Bamberger Symphoniker, Marcus Rudolf Axt, für seinen Vortrag im Martin-Luther-Haus. Foto: Stephan Herbert Fuchs
Der Vorsitzende des Freundeskreises der Evangelischen Akademie Tutzing, Bernd Matthes (rechts), bedankte sich beim Intendanten der Bamberger Symphoniker, Marcus Rudolf Axt, für seinen Vortrag im Martin-Luther-Haus. Foto: Stephan Herbert Fuchs

Das Vor-Vorgängerorchester spielte 1787 die Uraufführung von Mozarts "Don Giovanni", das Vorgängerorchester 1914 die erste Aufführung von Wagners "Parsifal"...

Das Vor-Vorgängerorchester spielte 1787 die Uraufführung von Mozarts "Don Giovanni", das Vorgängerorchester 1914 die erste Aufführung von Wagners "Parsifal" außerhalb von Bayreuth und der jetzige Klangkörper hatte bereits Mahler-Symphonien auf dem Programm, als von der Mahler-Renaissance in Deutschland noch lange keine Rede war: Die Bamberger Symphoniker sind in jeder Hinsicht ein außergewöhnliches Orchester. Um das den Kulmbacher Musikfreunden nahezubringen, war Intendant Marcus Rudolf Axt zum Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing gekommen.
Viele Kulmbacher besuchen regelmäßig die Konzerte der Bamberger Symphoniker in der Domstadt und so lag es nahe, einmal den Mann einzuladen, der künstlerisch und wirtschaftlich für das Orchester verantwortlich ist. Axt sprach von einem Schlüsselpunkt, an dem der Klangkörper aktuell angelangt sei. So habe das Orchester im März seinen 70. Geburtstag gefeiert und erst vor wenigen Tagen konnten sich Musiker und Publikum über den gelungenen Einstand des neuen Chefdirigenten Jakob Hrusa freuen. Der aus Brünn stammende 35-Jährige habe zunächst einen Vertrag für fünf Jahre, frühere Chefdirigenten seien aber in der Regel mindestens 15 Jahre in Bamberg geblieben, sagte Axt.
Hervorgegangen waren die die Bamberger aus dem Deutschen Philharmonischen Orchester Prag. Warum ausgerechnet von Prag nach Bamberg? Viele Musiker aus Prag hätten Anfang Mai 1945 in den Wirren der letzten Kriegstage flüchten müssen und hätten dies in Richtung Westen getan, denn hier habe sich die amerikanische Besatzungszone befunden. Viele davon seien in Bamberg geblieben. Auch den Spuren des vielgepriesenen böhmischen Klangs ging Axt nach. Dieser sei trotz ständiger Fluktuation im Orchester die Frucht langjähriger Zusammenarbeit, sagte er.
"Heute sind die Bamberger Symphoniker eine feste Größe in der deutschen Orchesterlandschaft", sagte Intendant Axt. International präsent, aber dennoch verwurzelt in einer Region, "die süchtig nach Musik ist". shf