Obst- und Gartenbauvereine verfolgen nach ihrer Satzung nicht nur den Zweck der Produktion von gesundem Obst und Erzeugnissen aus dem Garten, sondern fördern auch die gesamte Landeskultur und damit eine lebenswerte Heimat.
In den Gemarkungen Oberthulba und Wittershausen existiert der Großteil einer ehemals zwölf Kilometer langen mittelalterlichen Landwehr, die als sechs Meter breiter Wall mit zwei Seitengräben ausgebildet ist. Sie ist der Überrest einer bewehrten Grenze zwischen den Gebieten der ehemaligen Hochstifte von Fulda im Westen und Würzburg im Osten. Diese Wallanlage stellt jedoch die geschichtliche Situation der Rivalität zwischen dem Hochstift Würzburg und der Abtei Fulda im 13. Jahrhundert dar und entspricht nicht der späteren Grenze zwischen Fulda und Würzburg.
Das ziemlich unbekannte Wissen um die Landwehr, die nur noch im Wald zu erkennen ist, veranlasste den Obst- und Gartenbauverein Wittershausen am Hexenstein zwischen Wittershausen und Albertshausen eine Infotafel aufzustellen. Im Rahmen des Regionalbudgets der Allianz Kissinger Bogen konnte die Tafel als Kleinprojekt stark gefördert werden. In seiner Ansprache bei der Enthüllung der Tafel berichtete der Mitvorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins und Initiator des Projekts, Hans Dünninger, von der Idee bis zur Verwirklichung.
Die Vorgaben zur Förderung deckten sich mit einem Zweck des Vereins. Der vorgegebene enge Zeitraum der Ausführung von fünf Monaten und die Verzögerungen bei Erstellung und Lieferung der Tafel zerrten beim Initiator jedoch an den Nerven, berichtete Dünninger.
Geschichtlicher Hintergrund
Fachliche Hilfe erhielt er von Vereinsmitglied Dr. Erwin Muth, der ein ausgewiesener Kenner dieser Landwehr ist. Muth führte in seinen Erklärungen zur Tafel in die geschichtlichen Vorgänge ein.
Der Bürgermeister des Marktes Oberthulba, Mario Götz, zeigte sich erfreut über das Engagement des Vereins für dieses sehr informative Projekt. Damit würde die Kenntnis über die Heimat gefördert. Über nähere geschichtliche Hintergründe kann sich der Betrachter durch den auf der Tafel gedruckten QR Code auf der Webseite der Gemeinde informieren. Hierfür zeichnete Allianzmanagerin Stephanie Kunder verantwortlich, die insgesamt das Projekt wohlwollend unterstützte und die Förderung abwickelt.
Leider fiel die Aktion in die Zeit mit coronabedingten Auflagen. Deswegen soll dort 2022 ein kleines Fest für alle Wittershäuser stattfinden. red