Mitgliederversammlung Förderverein Kissinger Sommer hofft auf erfolgreiches Festival 2022. Für Ex-Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) gibt es Kritik, für den jetzigen OB Lob vom Verein.
Wegen pandemiebedingten Ausfalls des letztjährigen Treffens berichtete Anton Schick, der Vorsitzende des Fördervereins Kissinger Sommer, über beide Geschäftsjahre 2020 und 2021. Von den 805 Mitgliedern waren bei der Mitgliederversammlung knapp 80 anwesend. Auch Schatzmeisterin Martha Müller berichtete über die letzten beiden Jahre. Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) stellte Alexander Steinbeis, neuer Intendant des Musikfestivals Kissinger Sommer, seine vorläufigen Planungen für die Tage vom 17. Juni bis 17. Juli 2020 unter dem Motto "Wien - Budapest - Prag - Bad Kissingen" vor. Das endgültige Festivalprogramm wird erst nach Abschluss aller Vorbereitungen im Januar der Öffentlichkeit präsentiert.
Mit deutlicher Kritik am damaligen Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) und dem Stadtratsgremium in damaliger Besetzung erinnerte Schick daran, dass im vorigen Jahr das Musikfestival sehr frühzeitig abgesagt worden war, "ohne den Förderverein zu informieren oder in die Entscheidung einzubinden". Der Vereinsvorstand war sich in seiner Juni-Sitzung aber einig, "dass es unmöglich ist, den Kissinger Sommer 2020 ersatzlos untergehen zu lassen". Deshalb habe man unabhängig von der Stadt, aber mit Beteiligung des bisherigen Intendanten Tilman Schlömp, die Organisation eines spätsommerlichen Ersatzprogramms beschlossen und mit fast 25 000 Euro erfolgreich durchgeführt.
Dazu gehörten "eine musikalische Grußbotschaft" junger Künstler über das Internet, der Kissinger Klavierolymp, die virtuelle Aufführung der "Carmina Burana" sowie ein Klavierkonzert. Zusätzlich finanzierte die Anton und Katharina Schick Stiftung die Liederwerkstatt.
Das diesjährige Festival, wieder vom Förderverein mit 50 000 Euro unterstützt, konnte mit einigen Streichungen durchgeführt werden. Hier lobte der Vorsitzende den neuen Oberbürgermeister Dirk Vogel und den Stadtrat in neuer Besetzung, die erkannt hätten, "dass Kunst und Kultur auch in schwierigen Zeiten besonderer Unterstützung bedürfen". Doppelaufführungen der Künstler hätten einer größeren Zahl von Musikfreunden den Konzertgenuss ermöglicht.
Mit einigen Zahlen hob Schick die Bedeutung des Fördervereins für die Stadt hervor: Demnach hat der Verein seit seiner Gründung im Jahr 1992 bis heute allein das Festival mit knapp 2,07 Millionen Euro unterstützt. Mit zusätzlichen vom Verein finanzierten Projekten wie dem jährlichen Klavierolymp, der Liederwerkstatt und dem Sponsoring des mit jeweils 5000 Euro dotierten Luitpold-Förderpreises (insgesamt 115 315 Euro) sei der Stadt bis heute die "wahrhaft stolze Summe" von über 2,4 Millionen Euro zugeflossen.
Auch 2022 gibt es Geld