Igensdorf sucht ein Konzept gegen das Hochwasser

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Die Igensdorfer Hochwassersituation vor einigen Jahren war Grund genug, um sich über ein Gewässerentwicklungskonzept Gedanken zu machen. Ein solches Konzept...

Die Igensdorfer Hochwassersituation vor einigen Jahren war Grund genug, um sich über ein Gewässerentwicklungskonzept Gedanken zu machen. Ein solches Konzept ist nun im Igensdorfer Gemeinderat vorgestellt worden.
Das gibt es noch, ein Stückchen unberührte Natur. Darüber hat sich Maria Hahner vom Planungsbüro ifanos Wasser und Landschaft am meisten gefreut. Untersucht wurden 40 Kilometer Gewässer der dritten Ordnung, da für diese die Gemeinde in der Unterhaltspflicht steht.


Ökologische Funktion

Die Gewässer sind alle im Einzugsgebiet der Schwabach. Wozu soll ein derartiges Konzept überhaupt gut sein? Um die Unterhaltsmaßnahmen zu lenken und auszubauen und um die ökologische Funktion zu erhalten, heißt die Antwort der Planerin. "Keine Maßnahme kann durchgeführt werden, mit der der Eigentümer nicht einverstanden ist", sagte Hahner. Für die Gewässerstrukturkartierung wurden 100-Meter-Abschnitte nach 30 Kriterien erfasst.
Gibt es Querbauten? Ist der Ufersaum erfasst oder gibt es eine Strömungsvielfalt? - So lauten die Kriterien, die dann in sieben Stufen bewertet wurden. Die jeweiligen Bewertung wurden von einer Farbe symbolisiert, wobei Rot die stärkste Veränderung im Gewässer aufzeigt. "Diese Gewässer sind so eingeengt, dass sie ihre eigentliche Funktion nicht mehr erfüllen können", sagte Hahner.


Stark begradigt

Auch das gibt es im Gemeindegebiet, wobei die dominierende Farbe Grün war - das steht für "deutlich verändert" und auch blaue Einfärbungen waren gegeben. Dort ist die Natur noch unberührt. Nordöstlich von Pommer beispielsweise ist ein solches Gewässer zu finden.
Wo die wichtigsten Beeinträchtigungen sind, wurde ebenfalls aufgelistet. Das wären Gewässer, deren Linienführung stark begradigt worden ist - auch davon gibt es einige in der Gemeinde. Bei den begradigten Gewässern ist der Lauf verkürzt, das Wasser läuft schneller, Eintiefungen entstehen, das Ufer kann einbrechen. Mit dem Gewässerentwicklungskonzept soll nun versucht werden, die Eigenentwicklung zu ermöglichen. Uferstreifen werden festgelegt und die Durchgängigkeit wieder hergestellt. In einer Prioritätenliste wird die Reihenfolge bestimmt.
Aber es gibt auch Strecken, die nicht entwicklungsfähig sind. Die Schwabach und der Mühlbach Aubach sind nicht unbedingt in einem guten ökologischen Zustand. Maßnahmen müssen deshalb ergriffen werden. Man wolle Vögel, Fische und Bienen sehen, keinen Bauschutt, sagte Walter Näher vom Wasserwirtschaftsamt Kronach.
Was mit dem Biber sei, wollte Edmund Ulm (CSU) wissen. Da gebe es zwei Seiten. Zum einen sei gut, was die Natur mache. Wenn der Biber zu viel Schaden anrichte, müsse er aber vergrämt oder erschossen werden.