Aus privater Initiative heraus entstand die Idee, eine Modell-Energieregion "Südliche Fränkische Schweiz" zu werden. Den Klimaschutz durch stärkere Nutzung ...
Aus privater Initiative heraus entstand die Idee, eine Modell-Energieregion "Südliche Fränkische Schweiz" zu werden. Den Klimaschutz durch stärkere Nutzung von Windenergie und Biomasse zu fördern, ist ein Ziel, dem sich mit dem Leitbild alle Bürger und die Kommunen verpflichten sollen.
Das Leitbild wurde nun auch in der Igensdorfer Gemeinde zum Beschluss vorgelegt. "Einige aktive Leute haben sich getroffen, nach und nach die Politik in diesen Kreis miteinbezogen und entschieden, eine Energieregion zu werden. Wir erzeugen viel erneuerbare Energie. Um das nach außen hin besser darzustellen, haben sie ein Leitbild entworfen", erläuterte Igensdorfs Bürgermeister Wolfgang Rast (IU). Das Leitbild für die Energieregion "Südliche Fränkische Schweiz" ist das Ergebnis der öffentlichen Treffen von Energiebeauftragten der Gemeinden Gräfenberg, Weißenohe, Hiltpoltstein und Igensdorf.
Es geht ihnen um die Nutzung regenerativer Energien, Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Klimafreundlichkeit. "Daher beschließen die beteiligten Kommunen dieses Leitbild und werden die Ziele des Leitbilds künftig bei allen kommunalen Planungsvorhaben berücksichtigen", lautet die schriftlich fixierte Idee. Welche grundsätzlichen Ziele das Leitbild beinhaltet, wurde ebenfalls ausgeführt.
"Das Fernziel des Energieleitbildes ist eine energiebewusste Region, in der sich alle Beteiligten, also alle in der Region wohnhaften Privatpersonen, die Angehörigen der kommunalen Verwaltung, Handwerker, Gewerbetreibende und Verantwortliche im industriellen Sektor sich in ihrem Verantwortungsbereich bemühen, die klimaschädlichen CO2 -Emissionen so weit wie möglich zu verringern oder niedrig zu halten."
Wie das geschehen soll? Unter anderem der Ausbau regenerativer Energien soll gefördert werden: Ferner soll der Einsatz und die
Forcierung von Windenergie, Biomasse, Photovoltaik und Geothermie überprüft werden. Die Klimafreundlichkeit soll auch im touristischen Sinne ein Markenzeichen werden. Aufgezeigt wird das Leitbild auf fünf DIN-A4 Seiten. Die Seiten sind voller Soll-Formulierungen. Selbst für das Windenergiegebiet Kasberg solle eine Lösung gefunden werden, um dieses Gebiet auszuweiten. Die Gemeinde Weißenohe und auch Gräfenberg haben dem Leitbild bereits zugestimmt.
Auch Rast plädierte für eine Annahme des Leitbilds, dessen Vision es ist, das Stromverteilungsnetz der genannten Kommunen unter kommunaler Verantwortung zu stellen und dazu Energiewerke als gemeinsame Unternehmen zu gründen und zu betreiben.
Stark ins Detail gehend
"Wenn wir es beschließen, wird es unser Leitbild", brachte Edeltraud Rösner (CSU) ein.
Sie möchte dem umfangreichen Leitbild nicht einfach so zustimmen. Der erste Teil der Zielsetzung sei allgemein formuliert und zeige Ziele auf, denen man zustimmen könne, meinte sie.
Doch der andere Teil gehe zu sehr ins Detail, zeige bereits Umsetzungsmaßnahmen auf, die sie gern herausnehmen würde. "Darüber müssen wir informieren und auch die Bürger mitnehmen", erklärte Rösner, die erst eine Aufstellung des Ist-Zustandes forderte, bevor detaillierte Maßnahmen angegangen werden. Gemeinderat Bernd Merkl (Igensdorfer Umland), der Energiebeauftragte für die Gemeinde ist, merkte in diesem Zusammenhang noch an, dass das Leitbild nichts vorschreibe. Ob ein Leitbild nur allgemeine Zielformulierungen und Maßnahmen oder auf der anderen Seite auch konkret benannte beinhalten darf, wurde anschließend im Igensdorfer Gemeinderat lang diskutiert.
Rast nannte die Schrift ein "Leitbild mit angehängtem Vorschlagskatalog". Ein Zwang für den Bürger, der noch keine Photovoltaikanlage habe, sei das nicht, meinte die Energiebeauftragte Barbara Poneleit (Die Grünen).
Auch wenn eine "Ermunterung der Privatbürger" für dieses Handeln im Leitbild festgehalten ist. Am Ende stimmten doch alle Gemeinderäte dem Leitbild zu.