Hof ist ein Musterbeispiel

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Auf dem Hof verschaffte man sich einen Einblick in das Konzept von Elisabeth Thierauf (von links): Praktikumsbetreuerin Tina Neubauer, Praktikantin Johanna Schmitt, Elisabeth Thierauf und Projektleiter Klaus Schaumberg beim kleinen Streichelzoo. Foto: Heike Schülein
Auf dem Hof verschaffte man sich einen Einblick in das Konzept von Elisabeth Thierauf (von links): Praktikumsbetreuerin Tina Neubauer, Praktikantin Johanna Schmitt, Elisabeth Thierauf und Projektleiter Klaus Schaumberg beim kleinen Streichelzoo. Foto: Heike Schülein
 

Erstmals wurde eine gemeinsame Praktikumsstelle des Agrotourismus' und der Tourismusschule in Kronach geschaffen. Die Bad Staffelsteiner Schülerin Johanna Schmitt ist die erste Praktikantin.

Der Bayern-Tourismus boomt. So viele Menschen wie noch nie wollen Urlaub auf einem Bauernhof in Bayern machen. Es gibt nur einen bayerischen Bezirk mit Negativtrend: Oberfranken. Der Frankenwald und der Landkreis Kronach setzen diesen Sinkflug fort.
Diese Diskrepanz zwischen einem landesweiten Boom mit Zuwachs der Übernachtungszahlen um über 25 Prozent von 2002 bis 2015 und der Stagnation in den oberfränkischen Mittelgebirgsregionen veranlasste die Bayerische Staatsregierung unter anderem zum Aufbau einer an der Berufsschule angesiedelten Tourismusschule. Dort werden Schüler zum Assistenten für Hotel- und Tourismusmanagement mit allgemeiner Hochschulreife ausgebildet. "Agrotourismus und Tourismusschule haben gleiche Wurzeln", erklärt Klaus Schaumberg, Leiter des Agrotourismus' im Frankenwald. Seine Projektstelle an der Kronacher Außenstelle des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wurde zum April 2014 zunächst befristet auf drei Jahre eingerichtet. Zum Ausbau der Kooperation wurde nun erstmals für die Zeit vom 18. Januar bis 2. März eine gemeinsame Praktikumsstelle geschaffen, die Johanna Schmitt, Schülerin der zwölften Klasse an der Tourismusschule bekommen hat..
"Mich hat das einfach interessiert", erzählt Johanna, die aus Bad Staffelstein kommt. In ihrem Praktikum habe sie viel Neues gelernt und entdeckt, was sie bislang noch nicht wusste. "Man sieht manches nun mit anderen Augen. Erst jetzt weiß ich eigentlich, was bei uns so alles angeboten wird", betont die Schülerin, die sich bei ihrem Praktikum sehr mit dem Projekt Agrotourismus befasst und dabei die unterschiedlichen Modelle kennen gelernt hat.


Wichtige Einblicke

Sie ist überzeugt, dass sie in ihrem Beruf später sehr von diesen Erfahrungen profitieren wird. "Man muss sich ja hier auskennen und den Gästen Auskunft geben können, was es bei uns so gibt", erklärt die Zwölftklässlerin, die nach Beendigung einen Praktikumsbericht anfertigen wird; so sollen auch ihre Mitschüler einen Einblick in diesen Bereich erhalten.
Schaumberg wiederum ist von den Synergieeffekten überzeugt: "Ein Blick von außen tut unserem Projekt immer gut - erst recht von jemandem aus dem Bereich Tourismus." Johanna Schmitt war bei einigen Betrieben vor Ort. Vom Hof Barnickel-Thierauf ist sie begeistert. Der Hof wurde 1958 von Elisabeth Thieraufs Eltern erbaut. "Ich begann vor 25 Jahren mit zwei Ferien-Doppelzimmern. Mittlerweile habe ich fünf Ferienwohnungen, die sechste habe ich bereits in Angriff genommen", sprudelt es aus Elisabeth Thierauf heraus. Von einem Negativtrend spüre sie nichts.
Bei ihr ist die Auslastung konstant hoch - mit Gästen aus Deutschland, aber auch aus Holland, der Schweiz und Norwegen. Und die Gäste sind aus allen Altersklassen. "Zu mir kommen mittlerweile schon wieder die Kinder von damals, die jetzt selbst Familie haben", verrät sie stolz.