Wo Comedy ohne Gäste auskommt

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Jörg Kaiser (links) und Atze Bauer überlegen, wie sie einen Skandel provozieren können.
Jörg Kaiser (links) und Atze Bauer überlegen, wie sie einen Skandel provozieren können.
Foto: Andreas Hofbauer

Wetterbedingt fand „Sonst nu was?“ nicht im Biergarten statt. Atze Bauer und Jörg Kaiser nahmen’s mit Humor.

Das Wetter bestimmte die jüngste Ausgabe der Comedy-Serie „Sonst nu was?“ von und mit Atze Bauer und Jürg Kaiser maßgeblich. So musste die Veranstaltung, die ursprünglich im Biergarten des Restaurants „Aischblick“ stattfinden sollte, in den Innenraum der Gaststätte verlegt werden. Zum Leidwesen der Akteure ohne Publikum. „Es schifft“, konstatierten die Comedians , „gefühlt seit Monaten.“

Bei Jörg Kaiser führte dies dazu, dass er das violette, mit Rüschen versehene „Schlagerhemd“ von Atze Bauer als Regenponcho identifizierte. Als der protestierte, korrigierte Kaiser: „Du siehst aus wie Höchstadts erster Mexikaner, ohne Cowboyhut.“ Und Pril-Blumen würden sich auf der außergewöhnlichen Oberbekleidung des Kollegen auch gut machen, befand Kaiser, der danach über eine Kindheitserlebnisse in fränkischen Gaststätten philosophierte. Die Lieblingsbeschäftigung dabei: „Stallmuggn“ erlegen. „Für zehn Stück gab’s eine Kugel Eis“, schwelgte Kaiser in Erinnerungen.

„Fünf Minuten Urlaubsgefühl“ bescherte Atze Bauer der Auftritt des Duos „Die Zwei“, bestehend aus dem evangelischen Pastor Fritz Schäfer , einem ausgebildeten Sänger , der beim Windsbacher Knabenchor seine Musikkarriere gestartet hatte, und dem Rockmusiker Stefan Wissner. Auch hier bedauerten es die Moderatoren, dass es keine Gäste gab, um die Hymne des Höchstadter Eishockeyclubs, der „Alligators“ mitzusingen.

Gastronomie und Corona

Wie sehr die Pandemie den Alltag beherrscht demonstrierten die Moderatoren der Sendung an Hand einer Gesprächsszene, in der das Wort Corona nicht vorkommen sollte. Schwierig. „Wie sollst in der Stadt mit Gesichtsfetzen, mit einer Gardine vor dem Maul, ein Eis essen?“, fragte Jörg Kaiser.

Dass Gastronomie und Corona keine Gegensätze sein müssen, bekräftigten Uli und Norbert Gumbrecht, Inhaber der Gaststätte „Aischblick“. Pandemiegerecht bietet das Ehepaar Übernachtungen in Schlaf-Fässern aus skandinavischem Holz für bis zu vier Personen und Wohnmobil-Dinner. „Das funktioniert prima, denn wir liegen verkehrsgünstig zwischen Rothenburg ob der Tauber und „New Swan Stone“, stellte Norbert Gumbrecht fest, der mit seiner Frau seit über 20 Jahren für die Gastronomie im Aischblick verantwortlich zeichnet.

Zu den ersten Gästen des Restaurants zählte übrigens Otto Waalkes , der auf dem Golfplatz nebenan spielte und Hunger bekam. „Der kam zu mir in die Küche und hat gesagt: ,Ich bin der Otto und wie heißt du?’“, berichtete Gumbrecht. Als Chef eines Ausbildungsbetriebes zeigte er Bauer und Kaiser, wie ein Frühlingssalat fachgerecht angerichtet wird. Mit Pinzette und Gummihandschuhen. „Wie im Tatort“, stellte Jörg Kaiser angesichts der Hygienemaßnahme fest.

Völkerball und neue Probleme

In seinem Kommentar beklagte sich der Comedian , dass Völkerball neuerdings als Mobbing eingestuft werde. Das könne nicht sein, erklärte Kaiser, der auch nicht böse war, als sein Turnlehrer ihm am Reck zurief: „Du hängst dran wie ein nasser Sack.“ „Das war eine realistische Einschätzung der Situation“, räumte Kaiser ein.

Als weiterer Interview-Partner beantwortete Wolfgang Galster, Inhaber der Aischpark-Apotheke und Betreiber des Schnelltestzentrums Höchstadt (Kieferndorfer Weg 58b) die Fragen von Bauer zum Thema Corona-Testmöglichkeiten. Die Test-Erlebnisse und die Vielzahl der Teststationen weckten bei Kaiser Assoziationen mit fränkischen Ortschaften wie Birnbaum (Landkreis Neustadt/Aisch), Ochsenschenkel (bei Vestenbergsgreuth), Mausgesees (Nähe Eckental) oder Poppenwind.