Die Schlagzeile „Wir blasen euch (nicht nur) den Marsch … seit 65 Jahren!“ war Programm am Konzert des Stadtspielmannszugs der Spielvereinigung Erlangen 1904 anlässlich seiner 65-Jahr-Feier. Das Konzert übertraf laut Pressemitteilung des Vereins alle Erwartungen.
So startete das Konzert mit „So schön klingt Blasmusik“, welches perfekt in einen launigen Abend der unterschiedlichsten Musikstilrichtungen überleitete. Nach der Begrüßung der Ehrengäste durch den Vorsitzenden der SpVgg Erlangen , Jürgen Kraft, der auch kurzweilig die Abendveranstaltung moderierte, begann der musikalische Streifzug von traditioneller Blasmusik mit der „La Brass Polka“, einem Hardrock-Medley einiger Kult-Bands über die Titelmusik der erfolgreichen TV-Serie „Game of Thrones“ bis hin zur Popmusik der 80er Jahre mit „Take on me“ von der norwegischen Gruppe A-HA.
Verdiente Musiker wurden durch den Bayerischen Turnverband (Abteilung Musik- und Spielmannwesen), vertreten durch den Fachwart Walter Wich-Herrlein und den Bezirkswart Raimund Schuh, sowie der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände ausgezeichnet: für unter anderem 40 und 60 Jahre Musizieren und weitere besondere Verdienste wie über 25-jährige Ausbildungstätigkeit und 15 Jahre musikalische Leitung.
Den zweiten Teil ihres Konzerts begannen die rund 40 Musiker mit einem Marsch, dem „General Feldzeugmeister“, mit traditioneller Fanfarenbesetzung unter souveräner Stabführung des langjährigen musikalischen Leiters und Tambourmajors, Marcus Schlegel.
Dass ein Spielmannzug, welcher sich genau genommen bereits seit den 90er Jahren zum großen Blasorchester entwickelte, durchaus auch in der Lage ist, Opernmelodien gekonnt zu präsentieren, wurde durch Melodien aus der Oper „Carmen“ bewiesen. Sogleich schloss sich Filmmusik mit dem pompösen „ Captain America March“ an. Sie leitete in die gefühlvolle Ballade „My Dream“ über, die von gleich mehreren Soli-Passagen unter anderem auch von der Abteilungsleiterin des Stadtspielmannszugs, Melanie Mekelburg, höchst emotional präsentiert wurden. Nach einem Medley der deutschen Pop-Ikone „Nena“, welche in diesem Jahr ebenfalls ihren 65. Geburtstag feiert, endete der offizielle Konzertabend mit dem Stück „Viva la Vida“ von der Band Coldplay .
Mit tosendem Beifall wurde der Stadtspielmannszug erst von der Bühne entlassen, nachdem die Zugaben „Can Can“ von Jacques Offenbach und das „Instant Concert“, ein Stück, in dem 30 Melodien aus aller Welt geschickt ineinander verwoben wurden, gespielt waren. Speziell hierfür haben viele Musiker seit Monaten zusätzlich einen Instrumententausch vollzogen, so dass dieser weitgehend in traditioneller Spielmannsbesetzung, unter anderem mit neun Spielmannsflöten, fünf Fanfaren, vier Lyren und drei Landsknechttrommeln, den Bogen zu den Anfängen des Spielmannszugs in den 1960er Jahren spannte. red