Eine Feststellung ihrer Sitzungen: „Die meisten Menschen werden von Regen zum Beispiel beruhigt.“ Etwas, das Jörk Kaiser auf Anhieb nachvollziehen konnte. Er ergänzte: „Außer man ist beim Open-Air-Konzert . Da ist der Regen nicht so beruhigend, kann ich mir vorstellen.“
Wohl auch deswegen durfte „der Kaiser“ die Entspannung am eigenen Leib erleben. Schon kurze Zeit, nachdem er auf der Liege von Judith Beuschel Platz nehmen durfte, fand er sich mit mehreren Klangschalen auf dem Körper und einer sogenannten „Regen-Säule“ neben dem Kopf wieder. Der Entspannungs-Effekt hielt genau so lange, bis er realisierte, dass Atze Bauer als Assistent von Beuschel die Aufgabe hatte „den Kaiser von unten zu beklingen“.
„Da kann ich nicht entspannen, wenn ich weiß, dass der Herr Bauer unter mir liegt“, sagte Kaiser. Atze Bauer, kaum dass er unter der Liege in Position gegangen war, stellte indes fest: „Ja, der Auspuff ist ziemlich im Eimer.“ Nach der Klang-Einheit versuchte sich Jörg Kaiser ganz entspannt an seiner Rubrik „Kaisers krachende Kommentare“.
Die Mär vom maulfaulen Franken
Dabei beklagte er sich über den Sinneswandel zahlreicher Franken aus seinem Umfeld. „Auf einmal ist der Franke nicht mehr maulfaul“, wunderte er sich. „Da steht die Schistel-Anneliese in der Metzgerei und bindet drei Fachverkäuferinnen, indem sie über ihre Beziehungsprobleme schwadroniert. Und dabei ist die Anneliese eingefleischte Vegetarierin!“ Sein nächstes Beispiel spielte bei seiner Zahnärztin : „Den Unterkiefer ausgerenkt, im Mund ein Bohrer, Sauger und der Unterarm der Zahnärztin . Da fängt die an, mich vollzutexten: ‚Und wie geht’s uns denn heute? Ganz schön heiß, oder? Schönen Urlaub gehabt?‘“ Mehr als einen unverständlichen Laut habe er nicht als Antwort von sich geben können. „Was man halt so rausbringt mit einem zahnmedizinischen Ersatzteillager in der Goschn“, sagte er. Kampflos will er jedoch die Situation nicht über sich ergehen lassen und schmiedete live einen Plan. „Ich hab mir was überlegt. Wenn ich morgen in der Warteschlange vorm Bäcker stehe, dann kläre ich das mit dem umliegenden Wartenden. Dann werde ich halt auch so ein greislicher Smalltalk-Schlurcher“, erklärte Jörg Kaiser.
Den Abend rundete der Besuch von Christian Schmidt von der Bücherei „ Bücher Schmidt“ aus Adelsdorf ab. Der Preisträger des „deutschen Buchhandlungspreises 2021“ erzählte von seinen Maßnahmen während des ersten Lockdowns. „Da habe ich die bestellten Bücher persönlich mit dem Fahrrad ausgeliefert.“ Außerdem thematisierte er im Gespräch mit Atze Bauer, wie es zu der Auszeichnung kam. Schlussendlich gab er einen Einblick in ein Buch von Horst Ebers. Der beschreibt lustige Erlebnisse aus dem Alltag. In der von Schmidt gelesenen Geschichte ging es um ein Phänomen der Neuzeit. Denn: „Die Bäckereien haben sich verändert“, so die Feststellung des Autors. Bevor sich „Sonst nu was?!“ in die Sommerpause verabschiedet, soll es noch eine große Show bei der Flaschnerei und Dachdeckerei Michael Janko geben. Am 14. Juni ab 20.30 Uhr auf der Facebookseite des Fränkischen Tags Erlangen-Höchstadt. Dort sind alle Folgen der Show auch im Nachhinein abrufbar, sollte man eine verpasst haben.