Normalerweise setzen die Ärzte den Patientinnen und Patienten eines Krankenhauses eine helfende Spritze. Dieses Mal bekam jedoch das Krankenhaus Höchstadt selbst eine Spritze – und zwar eine...
Normalerweise setzen die Ärzte den Patientinnen und Patienten eines Krankenhauses eine helfende Spritze. Dieses Mal bekam jedoch das Krankenhaus Höchstadt selbst eine Spritze – und zwar eine Finanzspritze.
Am 12. April dieses Jahres fand anlässlich des 140-jährigen Bestehens des „Krieger- und Soldatenvereins Aisch 1883“ bereits zum vierten Mal ein Benefizkonzert des „Heeresmusikcorps Veitshöchheim“ in der voll besetzten Adelsdorfer Aischgrundhalle statt. Wer dabei war, erinnert sich noch an den musikalischen Ohrenschmaus.
Die Musiker traten kostenlos auf und der Reinerlös des Konzertes war wie immer für die Palliativstation des Kreiskrankenhauses in Höchstadt gedacht. Ohne das große Engagement des Vorsitzenden des Krieger- und Soldatenvereins Aisch, Ralf Olmesdahl, wäre es nie zu diesem beeindruckenden Konzert und somit auch nicht zu dieser beachtlichen Spende gekommen.
Dafür ist das Geld vorgesehen
Stolz überreichte Ralf Olmesdahl zusammen mit Hartwig Waldert, Gerd Stingl, Manfred Baier und Helmut Lay den Spendenscheck in Höhe von 3500 Euro an den Chefarzt Martin Grauer, die Vertreterin der Palliativstation Schwester Eva Meewes, die Pflegedienstleiterin Bianca Dotterweich und Thomas Menter, den kaufmännischen Leiter des Krankenhauses.
Diese freuten sich auch im Namen der Patienten sehr über diese willkommene Finanzspritze. Frau Meewes erklärte: „So können wir Dinge wie Pflegeöle für verschiedene Aromatherapien kaufen, aber auch Weiterbildungen im Haus finanzieren. Die Finanzspritze ist einfach zur Anschaffung von Dingen in der Palliativeinheit gedacht, die nicht gefördert und bezuschusst werden – und da gibt es viele.“ Grauer schloss sich dem an: „Wir hatten bisher erhebliche Kosten zu stemmen und mit diesem Geld können wir das Konto nach oben fahren.“
Es sei heutzutage nicht selbstverständlich etwas ehrenamtlich zu machen – auch nicht für die Mitglieder des Musikcorps, wie hier die Einnahmen eines Konzertes zu spenden. Die Mitarbeiter könnten so professionell für die Begleitung der Patienten sorgen und auch die Familien der Angehörigen unterstützen. Er betonte auch den Unterschied zum Hospiz, denn eine Palliativstation habe nichts mit einem Hospiz gemein. Es ginge nicht um die Verlängerung der Überlebenszeit um jeden Preis, sondern darum, die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. „Ein Patient in der Palliativstation muss nicht im Sterben liegen. Allerdings sterben 80 Prozent der Patienten hier, aber 20 Prozent können dann in ein Hospiz verlegt werden – nur ist das Hospiz in Erlangen chronisch überbelegt. Wir wissen diese Spende sehr zu schätzen“, betonte Grauer zufrieden.