Bleib treu den Fastnachtsbräuchen
Und halte dran, sie werden schon
Zum Segen dir gereichen.
Steh zeitig auf in Fastnachtsfrüh;
Denn sollt es sich ereignen,
Daß du der letzt' bist, werden sie
Mit Ruß als Narr dich zeichnen.
Lock deine Hühner nicht: Putt, putt!
Sonst fängt sie dir der Geier.
Dem, der wie sonst sie füttern tut,
Verlegen sie die Eier.
Dann schnitze für das Sech am Pflug
Aus Hagedorn die Keile!
Richt die Geschirre her zum Zug
Für Ochsen, Küh und Gäule!
Doch laß zu Hause das Gespann
Mit Rindern oder Pferden,
Damit sie nicht im Sommer dann
Dir scheu'n und durchgehn werden.
Daß nicht ein Rad am Fuhrwerk bricht,
Daß es nicht stecken bleibe,
Daß eine böse Hexe nicht
Dabei ihr Blendwerk treibe!
Vor allem geh nicht in den Wald
Weil drin der Teufel schaltet
Und tückisch heut im Hinterhalt
Des Amts als Förster waltet!
Hast Bienen du, so geh nicht aus
Beim Nachbar dich zu wärmen!
Sonst fliegen sie vom Bienenhaus
Ins Weite, wenn sie schwärmen.
Gestatte nicht, daß deine Leut'
Stroh oder Futter schneiden!
Sonst hat das Vieh zur Sommerszeit
Durch Mücken sehr zu leiden.
Den ganzen Tag trink Bier und Wein ,
Daß dir's nicht übel gehe!
Denn läßt du dich mit Wasser ein,
Dann beißen dich die Flöhe .
Je größer abends dann die Maid
Die Sprünge macht beim Tanze,
Je besser drauf der Flachs gedeiht
Und jede andere Pflanze .
Michael Kreß