Ein Punkt beschäftigte den Aurachtaler Gemeinderat in der letzten Sitzung besonders: die Bürgerfragestunde. Direkt zu Beginn sah sich Bürgermeister Kl...
Ein Punkt beschäftigte den Aurachtaler Gemeinderat in der letzten Sitzung besonders: die Bürgerfragestunde. Direkt zu Beginn sah sich Bürgermeister Klaus Schumann (ÜWB) gezwungen, ein Statement zu diesem Thema abzugeben. „Es hält sich ja hartnäckig das Gerücht, dass die Bürgerfragestunde abgeschafft wurde, weil es da immer so viel Gegenwind für mich als Bürgermeister gab“, erklärte das Gemeindeoberhaupt den anwesenden Räten und Bürgern , „das ist natürlich nicht der Fall, das möchte ich gern klarstellen.“
Schumann erläuterte weiterhin, dass die Fragestunde nicht „abgeschafft“, sondern aufgrund der Pandemie „ausgesetzt“ geworden sei. Die Verwaltung sei angehalten, möglichst kurze Sitzungen abzuhalten und die Teilnehmerzahl wo möglich zu reduzieren.
Alle Bürger von Aurachtal hätten ein Recht auf Informationsfreiheit , deshalb fänden die Sitzungen grundsätzlich öffentlich statt. Doch dieses Recht der Öffentlichkeit bei Gemeinderatssitzungen sei nicht mit Redefreiheit gleichzusetzen, so sei es auch in den Gesetzestexten nachzulesen. Die Entscheidung, eine solche Fragestunde einzuführen, wurde 2014 getroffen, um den Bürgern entgegenzukommen, ist aber kein „Muss“ für die Tagesordnung .
Aufgrund der hohen Inzidenzwerte hatte die Verwaltung Aurachtal die Bürgerfragestunde auch im Mai aussetzen wollen, wie bereits im Januar, März und April. „Im Februar waren die Werte deutlich niedriger, deshalb konnten wir da die Bürger zu Wort kommen lassen“, verteidigte Schumann seinen Standpunkt.
Gemeinderat Jan Heller ( CSU ) gab sich damit nicht zufrieden: „Heute sind wieder viele Bürger trotzdem hier in der Turnhalle erschienen, die sollten auch die Möglichkeit bekommen, ihre Anliegen zu äußern.“ Er stellte einen Antrag, die Bürgerfragestunde doch noch auf die Tagesordnung zu setzen, welcher mit 10 zu 6 Stimmen befürwortet wurde.