Mit Leidenschaft unterstützen die Gläubigen des Weißenoher Seelsorgebereichs eine Schule in Indien. Ihr selbst aus Indien stammender Pater weiß, wie wichtig Bildung ist.
Ohne die katholische Kirche hätten die Kinder in Nordostindien kaum eine Chance auf Schulbildung. Die Missionare des Franz von Sales (MSFS) versuchen seit 41 Jahren, in vielen Pfarrgemeinden die Wünsche der Bevölkerung umzusetzen. Diese lauten: eine Schule, ein Internat, ein Pfarrhaus oder ein kleines Krankenhaus.
Somonpara ist eine neue Pfarrei im Bundesland Meghalaya und ist sozusagen das Patenkind des Seelsorgebereichs Weißenohe, Gräfenberg, Stöckach-Forth und Eckenhaid. Und Somonpara ist eine der zwei Provinzen, in denen die Menschen das "Matirial System" leben. Was das heißt? "Die Männer werden unterdrückt. Mit der Ausbildung wird es besser. Die Frauen haben das Erbrecht", sagt Pater Jimmy aus Weißenohe.
Eine Ausbildung in einer Schule könne Jungen ermöglichen, in ein anderes Gebiet zu ziehen und dort unter besseren Verhältnissen zu arbeiten. Jimmy ist aus Indien, gehört dem Franz-von-Sales-Orden an, arbeitet in dem großen Seelsorgebereich Weißenohe als Pater und ist der Mediator zwischen den deutschen Unterstützern und der Provinz Somonpora. Gerne können sich Interessierte vor Ort ein Bild machen, Pater Jimmy würde sie begleiten. 45 000 Euro werden für den Bau des Internats gebraucht. "30 000 Euro konnten wir in drei Jahren sammeln", freut sich Pater Jimmy.
Alleine durch das Konzert "Chöre für Somonpara", wo vier Männergesangvereine und der Seelsorgebereichschor auftraten - Jimmy selbst singt in allen aktiv mit - konnten 2273 Euro für Somonpara gesammelt werden.
Platz für 45 Kinder
Der Grundstein für das Internat konnte am 31. März dieses Jahres gelegt werden. Die Schule wurde bereits gebaut. Vorher lernten und schliefen die Schüler und der zuständige Pfarrer in Bambushütten. Bei einem heftigen Windstoß war die Unterkunft zerstört.
45 Kinder sollen in dem Internat einen Platz zum Schlafen, zum Essen, Lernen und zum Beten finden. Dabei steht das Haus nicht nur den Katholiken zur Verfügung. Auch Eltern, die dem Hinduismus oder dem Islam oder einer der vielen Naturreligionen angehören, schicken ihre Kinder in die Schulen der Salesianer. "Es gibt Schulen von der Regierung. Doch aufgrund deren Korruption passiert gar nichts. Die Lehrer kommen zu spät oder gar nicht. Deshalb ist es wichtig, dass wir an der Ausbildung arbeiten", sagt Jimmy.
Großer Wert wird in der Schule auf Disziplin gelegt. Unruhe wird nicht geduldet. Wer in die Schule geht, will lernen, will lesen, rechnen und schreiben können, um irgendwann eine Ausbildung zu schaffen oder studieren zu können. Der jeweilige Pfarrer kümmert sich in den von den Salesianern aufgebauten Pfarreien um alles. Von 6 Uhr bis 22 Uhr dauert in der Regel der Arbeitstag. "Er unterrichtet, hält den Gottesdienst und fährt mit den Kindern mit dem Fahrrad zur Feldarbeit", erklärt Jimmy. Denn vor Ort versucht die Pfarrei natürlich selbstständig zu sein.
Eine eigene Landwirtschaft wird deshalb bewirtschaftet, Kühe und Schweine gehalten, Reis und Gemüse angebaut. Das Land dafür erhalten sie von der Gemeinde geschenkt. "Die Dörfer brauchen die Katholiken, die dort alles aufbauen wollen", erklärt Jimmy. Der Basisplan für den Aufbau von Schulen, Pfarrhaus, Krankenhaus und Internat soll in fünf Jahren Schritt für Schritt umgesetzt werden. Vor fünf Jahren wurde begonnen.
"Wir schaffen das"
Seit drei Jahren unterstützen der große Weißenoher Seelsorgebereich und auch der Missionskreis der Kirche Stöckach-Forth dieses Projekt, für das der Chef der Salesianer vor drei Jahren bei einer gemeinsamen Pfarrgemeinderats- und Kirchenverwaltungsratssitzung geworben hat. "Wir schaffen das", war die einhellige Meinung der Katholiken, die seitdem viele originelle Projekte veranstalteten, um Geld für ihr Internat in Somonpara zu sammeln.
Im Herbst soll es dann endlich fertig sein und die ersten Kinder von sechs bis zwölf Jahren die Basis für ihre Ausbildung, für ihr Leben erhalten.