Seit dem II. Vatikanischen Konzil ist es möglich, dass in den Gottesdiensten zur Unterstützung der Priester Laien die Kommunion an die Gläubigen austeilen. Ein stiller Dienst, der nicht "einfach so" ausgeübt werden kann. Voraussetzung ist ein Besuch eines ganztägigen Einführungskurses. Auf Vorschlag des zuständigen Seelsorgers werden sie vom Erzbischof beauftragt.
Annerose Stark ist in ihrer Pfarrei Stöckach-Forth Kreuzerhöhung seit der ersten Stunde als Kommunionhelferin dabei. Sie hat ihre Ausbildung vor über 30 Jahren in Bamberg und Lauf gemacht. Sie erinnert sich noch ganz genau, dass es damals sehr umstritten war, vor allem als Frau, die Hostien austeilen zu dürfen. Lange Zeit übten diesen Dienst zwei Frauen in der Pfarrei aus, bis ab 1983 Bruno Klier das Kommunionhelferteam verstärkte. Stark gibt aus gesundheitlichen Gründen dieses Ehrenamt auf. Rückblickend sagt sie: "Ich fühlte mich irgendwie unwürdig. Deshalb habe ich vor- und nachher immer gebetet, auch für jene, die aus meiner Hand die Kommunion empfangen haben." Zum Thema Mund- oder Handkommunion meinte sie: "Aus dem Mund komme oft Schlimmeres heraus als aus der Hand."
Bruno Klier übte dieses schönste Ehrenamt zunächst in Nürnberg St. Anton aus. Für ihn war diese Aufgabe eine sehr schöne und immer bewegende Begegnung mit den Gläubigen und mit Jesus selbst.
Am ersten Weihnachtsfeiertag wurden beide Kommunionhelfer von Pfarrer Andreas Hornung verabschiedet. Der Seelsorger bezog sich dabei auf eine Erzählung in seiner Predigt. Ein Hirtenjunge hatte rein gar nichts, was er dem Jesuskind schenken konnte und verdrückte sich in die hinterste Ecke des Stalls. Maria, die Mutter Jesu, spürte das Problem des Jungen und legte ihm kurzerhand das göttliche Kind in die Arme. Überglücklich hielt dieser seinen Schatz fest.
"Jesus weitergeben"
Im übertragenen Sinne bekämen die Kommunionhelfer die vom Priester geweihten Hostien anvertraut. Mit einer hohen inneren Anteilnahme hätten Stark und Klier so über viele Jahrzehnte "Jesus weitergegeben".
Pfarrer Andreas Hornung überreichte mit einem Vergelt´s Gott Stark einen Blumenstrauß und Klier Pralinen. Die Gemeinde bedankte sich bei den beiden mit Applaus.
Wer Interesse hat, eine Ausbildung zur Kommunionhelferin oder zum Kommunionhelfer zu absolvieren, kann darüber im Pfarrbüro unter Telefon 09126/9663 mehr Informationen erhalten.