Helfen bereitet ihnen Freude

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Die Sollenberger Feuerwehr zeichnet die Einsatz- und Hilfsbereitschaft ihrer Mitglieder aus. In besonderem Maße lebt diese Werte die Vorsitzende Cornelia Heid vor.

Der Dienst der Feuerwehrleute ist unbestritten anspruchsvoller und vor allem auch umfangreicher geworden. Das zeigt sich schon an einem ganz normalen Wohnhausbrand. "Früher war es ein normaler Brandrauch und es wurde von außen gelöscht. Heute geht ohne Atemschutz nichts mehr, da Atemgifte durch die Dämmung oder Kunststofffenster frei werden", nennt Kommandant Berndt Müller einige Beispiele für die gestiegenen Anforderungen.
Auch die Photovoltaikanlagen sind nicht ungefährlich. Die gestiegenen Anforderungen fordern auch mehr Weiter- und Fortbildung von den freiwillig Dienstleistenden, was die Sollenberger Aktiven aber gern tun. Selbst Atemschutz kann die Dorfwehr bieten, auch das Auto ist dementsprechend ausgerüstet. Dann kommen noch die Maschinistenausbildung, die Grundausbildung, die sich inzwischen über vier Jahre zieht und sehr viel Einsatz von den Jugendlichen fordert. Dennoch scheuen sich die Frauen und Männer nicht davor. Im Gegenteil: "Die Leistungsprüfungen haben wir immer mit Bravour bestanden", lobt Cornelia Heid, die Vorsitzende der Wehr.


Die Freundinnen überredet

An Cornelia Heid lässt sich der Wille, zu helfen und für andere da zu sein, sehr gut demonstrieren.
Mit zwölf Jahren interessierte sie sich für die Feuerwehr und überredete gleich drei Freundinnen dazu, sich der Wehr anzuschließen. Selbst als sie in die Oberpfalz zog, ist Cornelia Heid als Vorsitzende für die anderen Ansprechpartner. Auf den jugendlichen Nachwuchs sind die Sollenberger stolz.
Es ist für die Aktiven einfach eine reine Selbstverständlichkeit, zu helfen und der folgenden Generation mit gutem Beispiel voranzugehen. So wie es seit der Gründung der Wehr immer gewesen ist.
Viele Dorffeuerwehren wurden Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet. Am 16. Dezember 1906 beschlossen auch die Sollenberger Bürger, eine eigene Wehr zu gründen. Fünf Mann sind deshalb aus der Lillinger Wehr, die bereits 1900 gegründet wurde, ausgestiegen.
Als erster Vorsitzender und Kommandant wurde Heinrich Vogel von den 15 Mitgliedern gewählt. Gleichzeitig wurde eine vierrädrige Feuerspritze für 250 Goldmark angeschafft, bezahlt von den Spendengeldern der Mitglieder und Bürger.
Denn der Staat bezuschusste zu jener Zeit noch keine Geräteanschaffungen, wie Reinhard Müller in der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Sollenberg festhält. "Es macht uns stolz, dass wir das weiterführen dürfen, was die Älteren angefangen haben", betont Heid. Und auch Müllers Bestreben richtet sich mit den anderen Aktiven danach, die jungen Leute vom Computer wegzuziehen, um den vor 110 Jahren begonnenen Zusammenhalt beizubehalten.


Große Eigenleistung

Der Zusammenhalt spiegelt sich vor allem in dem Erreichten und Geschaffenen wider. Das Feuerwehrhaus beispielsweise, das in etlichen Stunden überwiegend in Eigenleistung gebaut wurde, gehört zu diesem Gemeinsamen und ist ein großer Stolz der Feuerwehrler.
"Wenn es die Feuerwehr nicht gäbe, wäre Sollenberg um eine Attraktion und um einen Treffpunkt ärmer", sagt Heid unter zustimmendem Nicken ihrer Kameraden, die sich bereits für die anschließende Übung vorbereiten. Denn dort finden nicht nur die Vereinstreffen und Dienstbesprechungen statt, sondern der gemütlich eingerichtete Raum mit angrenzender Küche ist Treffpunkt für alle Bürger. "Jeden zweiten Freitag im Monat findet ein Dämmerschoppen statt, der gut besucht ist", sagt Heid. Schafkopf wird dabei natürlich auch gespielt und an jedem ersten Sonntag im Monat wird dort der Frühschoppen gehalten oder Weinfest gefeiert. Dann gibt es noch das Sonnwendfeuer oder das Osterfeuer, das viele Dorfbewohner zum Feuerwehrhaus lockt.
Der Zusammenhalt der Sollenberger Wehr festigt auch den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft. Als Cornelia Heid Freiwillige für die Diensteinteilung zum Jubiläumsfest suchte, war das überhaupt kein Problem. "Es hat keine halbe Stunde gedauert, bis alle Aufgaben besetzt waren. Kein Dienst wurde doppelt vergeben und ich habe keine Lücke im Plan", freut sie sich über die selbstverständliche Hilfe von den jungen und alten Dorfbewohnern.