Dieser Tage machte sich Doris Fery im Namen der Hilfsorganisation "Haßfurt hilft" auf den Weg in den Bezirk Tropoje im Norden von Albanien. Genauer gesagt nach Dushaj, wo sich die Missionsstation der ...
Dieser Tage machte sich Doris Fery im Namen der Hilfsorganisation "Haßfurt hilft" auf den Weg in den Bezirk Tropoje im Norden von Albanien. Genauer gesagt nach Dushaj, wo sich die Missionsstation der Franziskanerinnen, geführt von Schwester Vangie, befindet. Mit ihr zusammen leben und arbeiten die italienische Schwester Lia und die Albanerin Schwester Dila. "Haßfurt hilft" hilft dort.
Haßfurter Medikamente helfen
Als Doris Fery an ihrem Ziel ankam, wurde sie gleich auf eine Ansammlung von Menschen aufmerksam, die sich um eine Frau scharte. Diese alte Bäuerin war gerade von ihrem Mann zu der Ambulanz, die von "Haßfurt hilft" finanziert wird, gebracht worden. Sie hatte sich erheblich verletzt , ihr Gesicht war übersät von Brandblasen. Es stellte sich heraus, dass sie dem Müll auf ihrem Grundstück Herr werden wollte und versucht hatte, die Abfälle zu verbrennen. Da das Feuer nicht lodern wollte, nahm sie kurzerhand den Benzinkanister, um den Brand anzufachen. Was sie nicht bedachte, war die Stichflamme, die sich entwickeln könnte. Dank einer Lieferung von "Haßfurt hilft" waren, wie die Hilfsorganisation weiterhin beschreibt, genügend Medikamente vor Ort, um der Frau zu helfen. Nach wie vor werden Brandsalben und Antibiotika am meisten benötigt.
Bei ihrem Aufenthalt fiel Doris Fery auf, dass kein einziges Mal der Strom gesperrt wurde. Das ist schon ein großer Fortschritt zu den Jahren davor.
Allerdings hatten die Schwestern 2019 immer wieder das Problem der Wasserknappheit. Da es auch in Albanien wenig geregnet hat, sank der Grundwasserspiegel erheblich; so musste Schwester Vangie den Einbau einer stärkeren Wasserpumpe veranlassen. Das war aber nicht das einzige Problem. Im Nebengebäude der Missionsstation, genau dort, wo sich auch die ärztlichen Behandlungsräume befinden, lösten sich teilweise die Metallrahmen der - nur einfach verglasten - Fenster. Diese wurden undicht und wiesen zum Teil kleine Risse auf. "Haßfurt hilft" übernahm die Renovierungskosten für die Fenster, so dass der Winter nun kommen kann.
Ebenfalls beteiligt sich "Haßfurt hilft" am After-School-Meal. Die bedürftigen Kinder der Region kommen nach der Schule in die Missionsstation in Dushaj, um eine warme Mahlzeit zu erhalten. Dasselbe geschieht in Shkodra in der Kisha e shen Kollit, der Kirche des heiligen Nikolas. Hier bekommen Kinder, deren Eltern Analphabeten sind, ebenfalls täglich eine warme Mahlzeit und Nachhilfeunterricht in Lesen und Schreiben. Auch hier fördert "Haßfurt hilft" die Maßnahme.
Unglaubliche Armut
Doris Fery besuchte einige sehr arme Familien im Umkreis von Dushaj und konnte sich davon überzeugen, dass die von "Haßfurt hilft" gelieferten Güter wie Bettdecken, Kissen, Kinderjacken und Kinderschuhe sowie warme Decken für den Winter, verteilt worden sind. "Auf die Schwestern ist Verlass", betont Wilhelm Wolpert, der die Organisation gegründet und als Vorsitzender fungiert hatte.
Nichtsdestotrotz ist das Elend im Norden von Albanien überaus groß. "Man muss selbst vor Ort sein, um das Ausmaß zu erfassen", erklärt Wolpert.