Die Haßberge-Sozialdemokraten setzen sich für das Schaeffler-Werk in Eltmann ein.
Der Schaeffler-Standort Eltmann muss erhalten werden. Das macht die Kreisvorstandschaft der SPD deutlich. Unterstützung finden die Sozialdemokraten bei ihren Abgeordneten Sabine Dittmar und Volkmar Halbleib . Auch die Bundestagsabgeordnete aus Maßbach und der Landtagsabgeordnete aus dem Raum Würzburg können das Verhalten der Konzernspitze, aber auch der bayerischen Staatsregierung "nicht nachvollziehen", wie die SPD Haßberge in einer Pressemitteilung vom Dienstag erklärt.
"Rentabler Standort"
" Eltmann war und ist ein rentabler Standort mit einer qualifizierten Belegschaft ." Paul Hümmer und Gertrud Strätz von der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) lassen keinen Zweifel daran, dass sie nicht verstehen können, warum es für die Konzernspitze von Schaeffler offenbar keine Alternative zur Schließung des seit mehr als 80 Jahren bestehenden Werks in Eltmann und zur geplanten Verlagerung der Arbeitsplätze nach Schweinfurt gibt. "Wir erwarten von der Unternehmensleitung, dass es eine Zukunftsvision statt der Verlagerung von Wertschöpfung gibt. Nach guten Jahren muss das Unternehmen in Krisenzeiten seiner Verantwortung gegenüber den Menschen in der Region nachkommen."
Gertrud Strätz war lange Jahre freigestellte Betriebsrätin im Werk Eltmann und Paul Hümmer hatte seine berufliche Laufbahn im ehemaligen Kugelfischer-Werk Eltmann als Auszubildender im Berufsbild Maschinenschlosser begonnen. " Eltmann ohne Kufi, das kann und will sich keiner vorstellen. Das darf es nicht geben", macht Paul Hümmer , der auch stellvertretender Kreisvorsitzender der Haßberg-SPD ist, klar.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar , die seit längerem in Kontakt und Austausch mit dem Betriebsrat steht, lobt dessen Vertreter. "Das Konzept, das Ulrich Schöpplein und seine Kollegen zusammen mit einem unabhängigen Institut ausgearbeitet haben, ist nachvollziehbar, tragfähig und zukunftsweisend", findet sie. "In Eltmann könnten Produkte gefertigt werden, für die es auf dem Weltmarkt eine hohe Nachfrage gibt." Gemeinsam mit den SPD-Vertretern vor Ort und ihrem Landtagskollegen Volkmar Halbleib werde sie sich für das Werk Eltmann und die Region einsetzen. An der Protestaktion in der vergangenen Woche konnte Sabine Dittmar nicht teilnehmen, weil sie zeitgleich im Covid-Testzentrum des Landkreises Bad Kissingen im Einsatz war. "Natürlich wäre ich in Eltmann gerne persönlich vor Ort gewesen, aber wir stehen an der Seite der Schaeffler-Mitarbeitenden und werden für den Erhalt des Werks kämpfen."
Ebenso entsetzt wie Volkmar Halbleib war die Bundestagsabgeordnete über die Antwort des bayerischen Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage ihres Landtagskollegen zum Erhalt der Arbeitsplätze am Standort Eltmann . Dass das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie in seiner Antwort gar nicht mehr vom Erhalt des Werks in Eltmann spricht, sondern mitteilte, es sei mit Schaeffler weiter im Gespräch "bezüglich der Entwicklung beziehungsweise Nachnutzung des Standortes" ist laut SPD-Angaben für die Beschäftigten ein fatales Signal und ein Schlag ins Gesicht für den engagierten Betriebsrat.