Die Bevölkerung im unmittelbar angrenzenden Landkreis Kitzingen wurde nicht befragt. Dadurch, so die Vorstandsmitglieder, relativiere sich auch das Ergebnis.
Die Menschen in den Städten Bamberg und Schweinfurt erleben den Steigerwald vor allem als Erlebnis- und Erholungsraum, während die Steigerwälder auch den Wirtschaftsfaktor und die vielen Arbeitsplätze rund um die Holzwirtschaft sehen.
Weitere Erkenntnisse sind laut "Unser Steigerwald": Das Institut übte auch an der Art der Fragestellung deutliche Kritik. Es wurde festgestellt, dass den Menschen meist Fragen gestellt wurden, die komplexe Sachverhalte betreffen oder für die Antworten forstliches Fachwissen voraussetzt. Dieser Trend setzte sich bei den weiteren Fragen fort.
Zudem wird in der Grünen-Umfrage unterschlagen, dass es im Steigerwald mit dem Europa weit anerkannten "Trittsteinkonzept" des Forstbetriebs Ebrach bereits ein hervorragendes Naturschutzkonzept gibt. Es liegen zahlreiche Studien vor, die beweisen, dass ein Ende einer Bewirtschaftung keinesfalls die Artenvielfalt erhöht.
Es wird in der Befragung auch nicht angegeben, dass in den letzten Jahren von der Staatsregierung im Steigerwald viele zukunftsweisende Tourismuseinrichtungen geschaffen wurden, die einen deutlichen Anstieg der Besucher brachten.
Etliche Punkte nicht transparent
Probleme wie negative Auswirkungen für den Klimaschutz, ein Nichteingriff bei großen Kalamitäten, keine Schädlingsbekämpfung in einem Nationalpark , das Wissen, dass auf großen Flächen in einem Nationalpark ein Betretungsverbot erlassen wird, werden nicht dargestellt und können bei den Befragten auch nicht vorausgesetzt werden.
Wirtschaftliche Aspekte, wie der Holzbedarf örtlicher Sägewerke und der Wegfall zahlreicher Arbeitsplätze werden nicht betrachtet.
Zum Schluss stellt der Gutachter fest, dass an "dieser Stelle die politische Absicht der Oppositionspartei "Die Grünen" als Auftraggeber der Befragung durchschlägt".
Sägewerksbesitzer Burkard Müller berichtete von einem Kommentar im "Münchner Merkur", der die Studie als der Grünen als reinen "Öko-Populismus" bezeichnet, in der die Befragten mit altbekannten Slogans, wie "Natur Natur sein lassen" oder "Wildnisgebieten" beeinflusst würden.
"Forsa" soll Menschen befragen
Um die Meinung der Menschen im Steigerwald wirklich zu erkunden und um einen Beitrag zu mehr Sachlichkeit zu erreichen, entschied die Vorstandschaft eine weitere Umfrage in Auftrag zu geben. Mit der Durchführung der Studie soll das renommierte Meinungsforschungsinstitut " Forsa " beauftragt werden.
Vorsitzender Gerhard Eck kündigte an, dass der Verein künftig die Bevölkerung des Steigerwalds noch intensiver informieren wolle. Er informierte die anwesenden Vorstandsmitglieder, dass aufgrund der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie die für Mai geplante Jahreshauptversammlung möglicherweise doch in den Sommer verschoben werden muss.