Ganz praktisch wurde es mit Michaela von der Linden am Nachmittag zum Themenkreis Bienen und Gärtnern. Die Erlebnisbäuerin zeigte, wie auch auf kleinstem Raum in Strohballen gegärtnert werden kann – oder sogar auf der Fensterbank in einem aufgeschnittenen Getränkekarton. Ein großes Anliegen ist ihr der Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung.
Sie zeigte, dass in Deutschland jährlich zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden, mehr als die Hälfte davon in den privaten Haushalten, nämlich 75 Kilogramm pro Person. Warum landen so viel Obst und Gemüse (34 Prozent), Brot (14 Prozent), aber auch Getränke (elf Prozent) im Müll? Biobäuerin von der Linden erkennt die Gründe zunächst darin, dass immer weniger Menschen den richtigen Umgang mit Lebensmitteln lernen, von der richtigen Lagerung bis hin zur Verwendung von Obst und Gemüse , bevor es welk wird. Weil immer alles verfügbar ist, erstelle kaum jemand einen Wochenplan und kaufe deshalb viel zu viel ein.
Wenn Lebensmittel zunehmend ökologisch erzeugt werden sollen und gleichzeitig durch den Klimawandel die Rahmenbedingungen schwieriger werden, müsse dem Lebensmittel unbedingt mehr Wertschätzung entgegengebracht werden, so Michaela von der Linden. Das sahen auch die Kursteilnehmer so, die viel von ihrem Wissen um Anbau und Verarbeitung von Gartenfrüchten bereits in ihrer Jugendarbeit vermitteln. Ergänzende Informationen nahmen sie aber auch aus dem Ubiz mit, etwa über die bestäubenden Insekten. Dass das nicht nur die Honigbiene ist, war eigentlich allen bewusst. Wenn nur noch der Wind bestäuben würde, dann würde sich die Befruchtungsquote von Obstbäumen oder anderen Feldfrüchten auf zehn Prozent reduzieren.
Die Referentin zeigte aber auch auf, dass es bei der natürlichen Bestäubung nicht nur um die reine Menge gehe, sondern auch um die Qualität. Untersuchungen zeigten, dass Früchte, die durch Insektenbestäubung entstanden, größer werden und der Ertrag der Pflanze etwa bei Erdbeeren oder Bohnen zwischen 75 bis 100 Prozent höher ist als bei Windbestäubung oder von Hand wie in China. Die Bestäubungsdrohne, die tatsächlich entwickelt werde, sei daher keine Alternative zum Schutz bestäubender Insekten.
Natürlich gehört zum Thema Nachhaltigkeit auch die Vermeidung von Plastik, weshalb im Laufe des Nachmittags Bienenwachstücher entstanden, ebenso wie Insektenhotels aus Upcycling-Material.