Planungen Mit einem jungen Vorstand geht die DLRG-Dechsendorf eines der größten Projekte ihrer Vereinsgeschichte an. Ein Neubau wird entstehen, der den Ansprüchen einer modernen Lebensrettungsgesellschaft gerecht werden soll.
von unserem Redaktionsmitglied
Michael Busch
Dechsendorf — Das Einzige, was momentan noch fehlt, ist Wasser im Dechsendorfer Weiher. Wobei der Ortsverband der DLRG Dechsendorf über diesen Umstand nicht ganz unzufrieden ist. Denn es stehen große Aufgaben in diesem Jahr an. Im Grunde ist es nur eine, die hat es aber in sich. Daran ließ der Vorsitzende Christian Nitsche keinerlei Zweifel.
Die Herausforderung ist der anstehende Neubau für die Dechsendorfer Lebensretter. Die Formalitäten von Baugenehmigung bis Grundstücksfindung sind abgeschlossen, berichtete Nitsche auf der Jahreshauptversammlung des Vereins. "Uns fehlt allerdings noch ein zufriedenstellendes Darlehen-Angebot der finanzierenden Bank", erklärte der Vorsitzende.
"Der Neubau mit den errechneten Kosten in Höhe von 591 000 Euro stellt alle bisherigen finanziellen Verpflichtungen des Ortsverbands in den Schatten", machte er den Mitgliedern klar. Denn: "Wir müssen über mehrere Jahre hinweg Zahlungen an die finanzierende Bank leisten."
100 Prozent ehrenamtlich In Folge sei man daher für jeden Cent dankbar, den man durch Freunde und Gönner erhalte und nicht finanzieren müsse. Auch auf das Wohlwollen ortsansässiger Firmen setzt Nitsche. Zwar sei bisher schon der ein oder andere konkrete Kontakt vorhanden, aber er hofft, dass "sich noch Firmen finden, die uns mit Mensch und Material unterstützen wollen, denn schließlich arbeiten unsere Mitglieder zu 100 Prozent ehrenamtlich und für eine gute Sache!" In naher Zukunft werden daher Firmen direkt kontaktiert und um Unterstützung, beispielsweise in Form eines
Patenschaftsprojektes, gebeten.
Christian Nitsche steht aber mit den Ideen nicht alleine da. Der 33-Jährige erhielt das volle Vertrauen in seine Person und seiner Mannschaft durch die Mitglieder. Diese wählten den jungen Vorsitzenden nämlich erneut zu ihren Vorsitzenden. Wie die DLRG selber stolz mitteilt: "Bei den turnusmäßigen Neuwahlen der DLRG Dechsendorf am vergangenen Samstag wurde ein junges und dynamisches Team an die Spitze des Ortsverbands gewählt."
Optimistisch in die Zukunft Nitsche wurde einstimmig von der Versammlung in seinem Amt bestätigt. Ihm zur Seite als seine Stellvertreter stehen zukünftig Christina Löslein und Jochen Kindel. Beide sind bereits seit ihrer Jugend in der DLRG aktiv und freuen sich nun
auf neue Herausforderungen im Vorstand.
Die technische Leitung übernehmen Daniel Mülheims, der trotz seiner jungen Jahre auch bereits im DLRG Bezirksverband Mittelfranken das Ressort Einsatz unter sich hat und daher viele Synergien nutzen kann, und Uwe Wüstner.
Auch im Bereich Finanzen weht jetzt mit Daniela Wüstner ein junger und frischer Wind. Sie wird unterstützt vom bisherigen stellvertretenden Schatzmeister
Daniel Bader. Komplettiert wird die Vorstandschaft von Jasmin Horlitz als Schriftführerin und dem Ärzte-Ehepaar Peter und Marita Leonhardt.
Die versammelten Mitglieder waren sich einig, dass der Ortsverband mit diesem jungen und engagierten Team hervorragend aufgestellt ist, um sich den vielen gesetzten Zielen erfolgreich zu stellen. Gerade in Hinsicht auf den Neubau sei dies wichtig.
Daneben haben auch viele "alte Hasen" bereits ihre Unterstützung zugesichert.
Daher ist Christian Nitsche überzeugt, dass mit so einer schlagkräftigen Truppe hinter sich, der Neubau und alle anderen Aufgaben des Ortsverbands auch zu stemmen sind. Und damit meint er nicht nur den Vorstand, sondern alle Mitglieder.
600 Quadratmeter Fläche Und diese Aufgabe ist wichtig. Die DLRG ist mit 1,1 Millionen Mitgliedern die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Seit über 100 Jahren kämpfen diese Retter gegen den nassen Tod. Im Ortsverband Dechsendorf werden Jahr für Jahr von den etwa 30 aktiven Mitgliedern über 8000 Stunden ehrenamtlich geleistet. Diese Zeit beinhaltete die Wacheinheiten am Dechsendorfer Weiher, aber eben nicht nur. Die neue Stellvertreterin Christina Löslein erklärt: "Wir stecken viel Zeit in die Jugendarbeit.
Aber auch in die grundsätzliche Schwimmausbildung liegt uns am Herzen."
Diese vielen Aktivitäten sind ein Grund für den Neubau. Denn das Vereinsheim direkt am Weiher ist in die Jahre gekommen. Die Hallen reichen nicht mehr für die Fahrzeuge, die mussten zum Teil draußen stehen und waren den Witterungsbedingungen ausgesetzt. Der Aufenthaltsraum wurde mit der Zeit zu klein, eine vernünftige Ausbildung war nur dank des hohen Engagements und des Improvisationstalents der beteiligten möglich.
Der Neubau, an der Naturbadstraße in unmittelbarer Nähe zum Weiher gelegen, soll alles vereint werden. Nitsche erklärt: "Auf den 300 Quadratmetern werden sich Räume für die Ausbildung, die Jugendarbeit, die Vereinsverwaltung ebenso finden, wie Platz für Veranstaltungen." Auf weiteren 300 Quadratmetern im Untergeschoss werden die Einsatzfahrzeuge inklusive der Boote untergebracht werden.
"Genug Platz für Wartung und Reparatur sowie der Lagerung von Spezialequipment", wie der neue technische Leiter Daniel Mühlheim bekräftigt.
Die im Durchschnitt unter 40 Jahre alte Mannschaft ist zumindest zuversichtlich, dass trotz aller Belastungen, im Sinne des Vereins und der Mitglieder die gestellten Aufgaben bewältigt und abgearbeitet werden können.