Wie in vielen anderen Kommunen führte diegeplante Erweiterung des Kindergartens St. Marien in Obertrubach in der jüngsten Gemeinderatssitzung zu lebhaften D...
Wie in vielen anderen Kommunen führte diegeplante Erweiterung des Kindergartens St. Marien in Obertrubach in der jüngsten Gemeinderatssitzung zu lebhaften Diskussionen. Es geht um den Anbau eines Gruppenraumes als Erweiterung für eine dritte Krippengruppe.
In einem Schreiben hatte die Kirchenverwaltung, die die Trägerschaft hat, einen groben Schätzwert für die Kosten in Höhe von 150 000 Euro genannt. Dazu lag ein Schreiben des Pfarramtes mit der Bitte um einen Zuschuss vor. Da die Zuschussrichtlinien noch unklar waren und keine konkreten Zahlen vorlagen, wie sie für einen Förderantrag in einer Planung ermittelt werden, signalisierte die Kommune zunächst ihre Unterstützung.
Konkrete Zusagen gefordert
Pfarrer Werner Wolf machte daraufhin in einem Schreiben vom 4. Mai klar, dass keine weiteren Schritte zum Ausbau unternommen werden, wenn nicht ganz konkrete Zusagen vorliegen. Er definierte dabei drei Forderungen: Übernahme von 80 Prozent der nicht bezuschussten Kosten, Ausweitung der Defizitvereinbarung auf den gesamten Kindergarten, Freistellungserklärung bei eventuellen Zuschussrückforderungen.
Auf dem Tisch lagen bei der Sitzung nicht belastbare Projektkosten von 150 000 Euro, eine Planung gibt es noch nicht. Bürgermeister Markus Grüner machte eine Rechnung auf. Wenn 90 Prozent der Kosten als zuschussfähig anerkannt werden, die mit angenommenen 80 Prozent gefördert werden, sind von der Regierung von Oberfranken 108 000 Euro zu erwarten Den Rest von 42 000 Euro übernimmt mit 80 Prozent die Gemeinde, 8400 Euro bleiben bei der Kirche hängen.
Aber: Viele Ratsmitglieder gingen davon aus, dass die Summe von 150 000 Euro deutlich zu niedrig angesetzt ist. Bei einer angenommenen Größenordnung von 250 000 Euro wäre die Gemeinde mit 56 000 Euro dabei, die Kirche mit 14 000 Euro, so ließen sich die Spekulationen fortsetzen. Der Bürgermeister und alle im Raum waren sich einig, dass das Projekt realisiert werden müsse. Gleichzeitig verwies er aber auf die Verantwortung der Gemeinde, sorgsam mit dem anvertrauten Geld umzugehen. Man wolle sich aber nicht querlegen. Geschäftsführer Ulrich Meierhöfer betonte, es müsse das gegenseitige Vertrauen eingefordert werden, eine Planung als Grundlage sei das Mindeste. "Die Kirche plant und wir haben kein Mitspracherecht, dürfen nur zahlen", war einer der Einwürfe aus dem Gremium. Dagegen unterstützten Gemeinderäte wie Bernd Reichel, Heike Habermann oder Erich Fiedler uneingeschränkt die Position von Pfarrer Werner Wolf.
Vertrauensvorschuss
Über viele Jahre habe man bei der Führung des Kindergartens mit großem ehrenamtlichen Engagement gutes Wirtschaften erfahren. Die Gemeinde habe damit ganz wenig Arbeit gehabt. Über viele Jahre hätten auch die Kirche und Pfarrer Wolf viel Erfahrung bewiesen, weshalb sie Vertrauen verdienten.
Obwohl dem Gemeinderat die unsicheren Projektkosten Bauchschmerzen bereiteten, stimmte man - auch in Anbetracht der drängenden Zeit - den Vorgaben von Pfarrer Wolf zu.