Größere Änderungen ergaben sich unter anderem bei den Kiga-Personalkostenzuschüssen aufgrund der derzeit noch ungeklärten Rechtslage sowie - insbesondere im Jahr 2018 - wesentlich höhere Gewerbesteuer-Einnahmen. Verbunden ist damit wiederum eine höhere Gewerbesteuer-Umlage. Durch viele kleinere Posten konnten insgesamt wesentliche Einsparungen erzielt werden. Grund zur Freude bereiteten auch die in beiden Jahren in dieser Höhe nicht geplanten Zuführungen vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt. Die Schulden konnten erneut abgebaut werden.
Kanalgebühr wird nicht erhöht
Im Zuge des Haushalts hatte Suffa auch die alle vier Jahre zu erfolgende Neukalkulation der Kanalgebühr mit getätigt. Die aktuelle Kanalgebühr beträgt seit dem 1. Januar 2009 2,50 Euro pro Kubikmeter und 48 Euro Grundgebühr im Monat. Aufgrund der Neuberechnung ergäbe sich eine Gebühr von 3,27 Euro pro Kubikmeter bei Zugrundelegung der anfallenden Kosten, der derzeitigen Grundgebühr und des aktuellen Verbrauchs einer Abwassermenge von durchschnittlich 22 800 Kubikmetern pro Jahr. Dabei wies sie besonders auch auf das in die Jahre gekommene Klärwerk hin, das nunmehr angegangen werden müsse.
Die Kämmerin riet dem Gremium, von einer Gebührenerhöhung abzusehen. Da Reichenbach eine "relativ reiche" Gemeinde sei, brauche man vom Gesetz her die Bürger nicht mit dem Verlustausgleich zu belasten. "Die Wassergebühren sind jetzt schon sehr hoch. Solange wir uns das einigermaßen leisten können, sollten wir sie nicht erhöhen", appellierte sie.
Aus Rücksicht auf die Rentner
Bürgermeisterin Karin Ritter (SPD) sah dies genauso, gerade auch aufgrund der Bevölkerungsstruktur und Einkommensverhältnisse im Ort. "Wir haben viele Rentner, die 20 Euro im Geldbeutel merken", zeigte sie sich sicher. Dem pflichtete Siegfried Stubrach (BLR) bei. Die Bevölkerung werde weniger und könne sich das Geld nicht aus dem Ärmel schütteln. In diesem Zusammenhang forderte er, das Betreiberkonzept auf den Prüfstand zu stellen. Mit 8:1-Stimmen sprach sich das Gremium gegen die Gebührenerhöhung aus. Peter Dressel (BLR) vertrat indes die Meinung, dass man ohne eine jetzige Erhöhung eventuell in vier Jahren dann auf 3,50 Euro pro Kubikmeter erhöhen müsste, was erst recht happig wäre.
Rundweg um den Teich
Ein echtes Schmuckstück der Gemeinde ist der örtliche Teich. Bereits 2019 wurde die Umgestaltung des Teichgeländes vorbereitet und ein damit verbundener Grundstückstausch getätigt. Dadurch kam die Gemeinde auch in Besitz des zuvor in Privateigentum gestandenen Streifens im Bereich hinter der Hütte, um somit das komplette Umfeld attraktiver gestalten zu können.
Vor der Sitzung hatte der Gemeinderat zusammen mit Verantwortlichen des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins eine Vor-Ort-Besichtigung unternommen. Damit der Weg komplett rund um den Teich führen kann, will man die hierfür noch benötigten etwa 20 Quadratmeter des circa 2400 Quadratmeter großen Feuerlöschteichs als Weg aufschütten. Geplant ist auch das Aufstellen zweier Ruhebänke.
Schule ist ein Thema
Die Bürgermeisterin informierte über die am Montag stattgefundene Gemeinschaftsversammlung in Teuschnitz. Dabei hatte der neue Teuschnitzer Bürgermeister und VG-Vorsitzende Frank Jakob angekündigt, am 20. Juni mit seinem Stadtrat in Klausur zu gehen, insbesondere aufgrund der vielen Neuzugänge im Gremium. Dabei wird ab 13 Uhr auch die Schule Thema sein. Da die Gemeinden an der Schule beteiligt sind, können auf Ritters Wunsch hin auch die Gemeinderäte aus Reichenbach und Tschirn teilnehmen, um sich aus erster Hand zu informieren.
Nahezu das komplette Reichenbacher Gremium zeigte hieran Interesse und meldete sich an.