Grüne kritisieren Tunnelpläne für EBS

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Ebermannstadt — "Das Staatliche Bauamt Bamberg scheint jegliche Bodenhaftung verloren zu haben", kritisiert der grüne Fraktionsvorsitzende im Kreistag Karl Waldmann die Planungen, ...

Ebermannstadt — "Das Staatliche Bauamt Bamberg scheint jegliche Bodenhaftung verloren zu haben", kritisiert der grüne Fraktionsvorsitzende im Kreistag Karl Waldmann die Planungen, für rund 90 Millionen Euro eine teilweise in Tunneln verlaufende Umgehungsstraße um Ebermannstadt zu bauen.
Angesichts eines immensen Sanierungsbedarfs bei Autobahnen, gerade bei Brücken wie der aktuell erneuerten Forchheimer Autobahnbrücke über das Regnitzaltwasser, seien die vorgestellten Pläne des Straßenbauamts "völlig weltfremd". Für den Erhalt der Infrastruktur und für bereits beschlossene und im Bau befindliche Projekte wie den Ausbau der A3 Nürnberg-Würzburg, den Neubau der Bahnstrecke Nürnberg-Erfurt oder die Sanierung der Schleusen des Main-Donau-Kanals "reichen die zur Verfügung stehenden Mittel jetzt schon nicht", stellen die Grünen fest. Dazu komme ab 2016 die gesetzlich festgeschriebene Schuldenbremse auf Bundesebene, die die Spielräume eher eingrenze als erweitere. "Verkehrsminister Dobrindt jammert ja jetzt schon ständig über milliardenschwere Finanzierungslücken und denkt sich aus, wie mit einer Maut den Bürgern mehr Geld aus den Taschen gezogen werden kann", sagt Waldmann.
Investitionen in den ÖPNV seien dringend nötig, um die Verkehrsströme nachhaltig zu steuern und erträglicher zu machen. "Statt die Gigantomanie immer weiter auf die Spitze zu treiben und das Verkehrsproblem immer weiter in die Fränkische Schweiz hineinzuverlagern, soll das Straßenbauamt doch seine Hausaufgaben machen und sich zum Beispiel um Geschwindigkeitsbeschränkungen in den Ortsdurchfahrten und Durchfahrverbote für Lkw kümmern", fordert Matthias Striebich, Verkehrsexperte der grünen Kreistagsfraktion. Dem Straßenbauamt fehle die Bereitschaft, an alternativen, aber zeitnahen und realistischen Lösungen mitzuwirken. Stattdessen werde mit hohem finanziellen Aufwand wie schon bei der Forchheimer Südumgehung die Natur zerstört und der Verkehr in angrenzende Ortschaften hineingetragen.
"Das Straßenbauamt spaltet mit seinen unrealistischen Plänen die Bürger in Befürworter und Gegner und trägt so völlig unnötig Unfrieden in die Gemeinden. Das ist nicht die Aufgabe einer Behörde", kritisiert die grüne Kreisvorstandssprecherin Lisa Badum. red