Verkehr Als Ministerin Kerstin Schreyer (CSU) den Bau des Kauerndorfer Tunnels freigegeben hatte, floss bei den Anwohnern Sekt. Jetzt initiierten die Grünen still und heimlich einen Ortstermin an gleicher Stelle.
Die Grünen wollen den Bau des Kauerndorfer Tunnels stoppen. Deshalb trafen sich jetzt rund ein Dutzend Aktivisten vor der Gärtnerei Nemmert, um sich die Planungen vor Ort anzusehen. Mit dabei waren Tim Pargent, seines Zeichens finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag, die Fraktionsvorsitzende der Grünen in Kulmbach, Dagmar Keis-Lechner, Grünen-Stadträtin Pia Kraus aus Stadtsteinach, Gemeinderätin Brigitte Lauterbach aus Mainleus, Martin Pfeiffer, Magdalena Pröbstl und Alwin Geyer vom Bund Naturschutz sowie einige Sympathisanten.
Wortführer beim Ortstermin war Helmut Kurth aus Ködnitz. Kurth hatte schon vor mehr als drei Jahrzehnten Unterschriften gegen die Ortsumfahrungspläne gesammelt. Jetzt fordert der Diplomingenieur, dass die Anwohner in Kauerndorf entschädigt und umgesiedelt werden sollten. Dann könne die Straße ohne Tunnel ausgebaut werden. "Die Leute kriegen doch nie ihre Ruhe. Jeder Ausbau einer Verkehrsachse zieht neuen Verkehr an", gab Kurth zu bedenken und verwies auf hohe Kosten für den Unterhalt des Tunnels. Pro Jahr werden rund eine Millionen Euro veranschlagt.
"Die Menschen können die Unterlagen einsehen. Aber welche Folgen der Bau des Tunnels hat, ist kaum vorstellbar", merkte Alwin Geyer an. Und auch Grünen-Politikerin Dagmar Keis-Lechner betonte, dass die Visualisierungen für viele Menschen nicht das Ausmaß der Veränderungen klarmachten. Keis-Lechner, die selbst mit dem E-Bike zum Ortstermin gekommen ist, macht sich für ein generelles Umdenken bei verkehrspolitischen Planungen stark.
Lange Planungen
Nicht ganz so sachlich blieb Martin Pfeiffer. Er stellte in den Raum, dass das Personal des Staatlichen Bauamtes Bayreuth, das seit vielen Jahren mit den Vorbereitungen für den Bau befasst ist, um mindestens 20 Prozent gekürzt werden solle, damit solche Planungen erst gar nicht entstehen könnten. Tim Pargent stellte jedoch klar, dass das Bauamt nicht ohne politischen Auftrag tätig werde. Auch die Möglichkeit, einen kleineren Tunnel zu errichten erschloss sich Tim Pargent nicht.
Tatsächlich laufen die Planungen für eine Ortsumfahrung bereits seit den 1970er Jahren. Es wurden in der Vergangenheit verschiedene Möglichkeiten diskutiert - auch mit dem Hintergrund, einen teuren Tunnelbau zu vermeiden.
Also - unter einem objektiven journalistischen Stil verstehe ich etwas anderes als dieses Geschreibsel!
Schließlich war das ja eine Veranstaltung zur Meinungsvertiefung der Grünen und keine allgemeine Volksversammlung.
Es ist ja allgemein bekannt, wie lautstark die Kauerdorfer werden können, wenn sie im Pulk aufschlagen:
Jahrelang prangte an der B 289 Ortsdurchfahrt in Kauerndorf (Haus Nr. 15) ein Transparent mit der Aufschrift:
„Müssen erst Reifen brennen, bevor Politiker unser Verkehrsproblem erkennen“
[Quelle: http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/frankenschau-aktuell/umgehung-untersteinach100.html]