Große Unterschiede bei der Wahl in den Coburger Nachbarlandkreisen

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"Sonneberg fest in der Hand der CDU", heißt es in einer Meldung des Mitteldeutschen Rundfunks MDR. Tatsächlich hat in Neustadts Nachbar- und Partnerstadt die CDU-Politikerin Beate Meißner ihr Direktma...

"Sonneberg fest in der Hand der CDU", heißt es in einer Meldung des Mitteldeutschen Rundfunks MDR. Tatsächlich hat in Neustadts Nachbar- und Partnerstadt die CDU-Politikerin Beate Meißner ihr Direktmandat im Wahlkreis Sonneberg I mit einem deutlichen Ergebnis verteidigt. 41,5 Prozent der Wählerstimmen, holte sie für sich. Für den AfD-Kandidaten Robert Sesselmann stimmten 27,4 Prozent und für Knut Korschewsky von der Linken 20,5 Prozent.

Wirft man allerdings einen Blick auf die Zweitstimmen, sieht der Griff der CDU schon weniger fest aus. Bei den Zweitstimmen setzte sich vielmehr die Linke wie auf Landesebene klar durch. Mit 28,4 Prozent der Stimmen positionierte sie sich allerdings nur knapp vor der AfD (27,3). Die CDU landete bei den Zweitstimmen sogar auf Rang drei (27,1). Die SPD erlebte auch im Sonneberger Raum ein Desaster und erhielt nur 6,1 Prozent, die Grünen 3,3 und die FDP 2,7 Prozent. Höher als bei der letzten Wahl fiel die Wahlbeteiligung aus. 61,4 Prozent der Wahlberechtigen haben ihre Stimme abgegeben.

Im Wahlkreis Sonneberg II war ebenfalls die CDU erfolgreich. Henry Worm kann ein weiteres Mal mit dem Direktkandidaten-Ticket in den Landtag einziehen. Er kam bei der Landtagswahl auf 34,1 Prozent der Stimmen. Tilo Kummer von der Linken landete auf Platz zwei mit 28,2 Prozent. Platz drei ging an den AfD-Kandidaten Holger Winterstein, er konnte 23,7 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen. FDP-Generalsekretär Robert-Martin Montag konnte nur 3,3 Prozent der Stimmen einfahren.

Linke in Hildburghausen vorn

Auch im zweiten Coburger Nachbarlandkreis in Thüringen spiegelt sich das Ergebnis der Landesebene wider. Die Linke hat mit 29,9 Prozent der Zweitstimmen die Wahl im Landkreis Hildburghausen gewonnen. Zweitstärkste Kraft wurde die AfD mit 26,1 Prozent, gefolgt von der CDU mit 23,9 Prozent. Die FDP holte 4,1 Prozent, die Grünen 3,4.

Anders im Wahlkreis Hildburghausen/Schmalkalden/Meiningen III. Dort hat die AfD sogar gewonnen. Nadine Hoffmann erhielt mit 29 Prozent die meisten Stimmen. CDU-Kandidatin Kristin Floßmann, die bisher das Direktmandat innehatte, kam auf 25,4 Prozent. Auch bei den Zweitstimmen lag die AfD vorn: mit 27,7 nur knapp vor der Linken, die auf 27,6 Prozent kam. Für die CDU stimmten 23,3 Prozent. Die SPD kam auf 7,7, die FDP auf 4,1 und die Grünen auf 3,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag in dieser Region bei 64,8 Prozent.

Besonders sticht die Gemeinde Kloster Veßra im Landkreis Hildburghausen heraus. Dort hat die AfD im Vergleich zur letzten Landtagswahl gut 28 Prozentpunkte zugelegt. Nach dem vorläufigen Ergebnis schaffte es die Partei auf 35,3 Prozent. Die Linken verloren in Kloster Veßra gut elf Prozentpunkte, die CDU rund neun Prozentpunkte.

Eisfeld ist schwarz

Ganz anders dagegen das Bild in Eisfeld. Hier liegt die CDU mit 32,7 Prozent der Wahlkreisstimmen und 35,3 Prozent der Landesstimmen knapp vor der Linken (31,5 und 29,8) aber weit vor der AfD (9,2 und 9,5). Die SPD schneidet bei 18 Prozent der Wahlkreisstimmen und 12,6 Prozent der Landesstimmen deutlich besser ab als im Landesdurchschnitt.

Insgesamt sind jetzt die Augen der Politbeobachter gespannt auf Erfurt gerichtet. Denn die Stimmenverteilung lässt eine Mehrheitsbildung sehr schwierig erscheinen.