Generationenwechsel vollzogen

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Kreisjugendtag  Die Kulmbacher Sportjugend hat mit Bernd Neidhart einen neuen Vorsitzenden und packte ein heißes an: das erweiterte Führungszeugnis für Betreuer und Trainer.

von unserer Mitarbeiterin Sonja Adam

Kulmbach — Bernd Neidhart möchte aktiv auf die Sportvereine zugehen und vor allem den Kontakt zu den Jugendlichen und Jugendleitern aufnehmen. Dieses ehrgeizige Ziel hat sich neue Kreisvorsitzender der Bayerischen Sportjugend im BLSV gesteckt.
Vor vier Jahren war der Untersteinacher, Vorsitzender der Kulmbacher Showtanzgarde, zum gleichberechtigten Stellvertreter von Heidesuse Wagner gewählt worden. Beim Kreisjugendtag am Donnerstagabend im ATS-Sportheim trat er nun endgültig in ihre Fußstapfen und vollzog damit endgültig den Generationenwechsel. Für Wagner gab es Blumen und großen Applaus zum Abschied.
Neuer zweiter Vorsitzender ist Dietmar Hofmann, der sich bereits seit 20 Jahren in der Sportjugend engagiert und in verschiedenen Thurnauer Vereinen aktiv ist. "99 Prozent der Leute wissen nicht, was die BSJ ist, das müssen wir ändern. Wir müssen die Sportjugend bekannter machen", sagte er.
Schon in den vergangenen Jahren habe man den Kontakt mit Jugendlichen gesucht, erklärte Bernd Neidhart. Er erinnerte an Jugendbildungsmaßnahmen sowie eine Präventionsveranstaltung zum Thema sexuelle Gewalt. Die BSJ sei auch von Anfang an beim Family-Fun-Festival dabei.


Wirbel um neues Gesetz

Beim Kreisjugendtag stellte Jürgen Ziegler vom Landratsamt die Neufassung des Bundeskinderschutzgesetzes vor, die für einigen Wirbel gesorgt hat. Denn neuerdings ist es gefordert, dass Übungsleiter, die mit Kinder und Jugendliche Umgang haben, ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen müssen.
Dabei geht es laut Ziegler vor allem darum, Kinder vor Personen zu schützen, die bereits wegen Sexualdelikten vorbestraft sind. Damit aber Übungsleiter wegen anderer Eintragungen wie einer Privatinsolvenz nicht bloßgestellt werden, sei es möglich, dass sie sich von einer Amtsperson eine Beglaubigung einholen, dass keinerlei relevanten Delikte vorliegen. "Das erweiterte Führungszeugnis bleibt immer beim Übungsleiter", so Ziegler.
Die Beantragung sei zudem kostenlos. Sie muss alle fünf Jahre wiederholt werden. Jürgen Ziegler erklärte, dass innerhalb des nächsten Vierteljahres alle Vereine im Landkreis angeschrieben werden. Die Übungsleiter müssten ihre erweiterten Führungszeugnisse bei den Vereinen vorlegen. Und diese würden dann einen Vertrag mit dem Jugendamt schließen, dass sie keine "problematischen" Personen mit der Jugendarbeit betrauen. "Das ist ein enormer Aufwand, denn wir haben rund 1000 Vereine", so Ziegler.
Oberbürgermeister Henry Schramm nannte das erweiterte Führungszeugnis einen wichtiger Sicherheitsaspekt, es könne aber sicher auch keine hundertprozentige Sicherheit geben.
"Natürlich sollte man nur solche Leute mit Jugendarbeit betrauen, die charakterlich und vom Wesen geeignet sind", so Landrat Klaus Peter Söllner.


Sportfreundlicher Landkreis

Doch auch er warnte vor einem falschen Sicherheitsgefühl. Der Landkreis engagiere sich sehr für den Sport, investiere in die Übungsleiterpauschalen jährlich rund 40 000 Euro. Er hoffte, dass die Einführung des "erweiterten Führungszeugnisses" nicht dazu führen wird, dass viele Engagierte aufhören.
An den Treffen nahm auch der Vorsitzende des BLSV-Kreises Kulmbach, Lothar Seyfferth, zeil.