Rhöner Wanderziele: Gemischte Gefühle bei Wirten

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Kaum Grund zur Klage haben die Pächter des Neustädter Hauses.
Kaum Grund zur Klage haben die Pächter des Neustädter Hauses.
Archiv: Marion Eckert

Während im Kloster die Zapfhähne geschlossen bleiben, ist das bei anderen Wanderzielen in der Region nicht der Fall.

Pandemie, Personal und das Wetter - die Wirte der Rhöner Wanderziele ringen derzeit mit einer Vielfalt an Problemen. Manche haben deshalb vorläufig ihren Betrieb eingestellt - andere haben keine Probleme. Alexander Hartan Pächter des Neustädter Hauses - macht sich Gedanken ums Wetter. Er hofft auf mehr Schnee. Dann wäre, seiner Ansicht nach, der Zuspruch von Wanderern und Skilangläufern auch unter der Woche etwas besser. Mit dem vergangenen Wochenende war Hartan, der das Rhönklub-Haus am Südhang des Kreuzbergs seit gut fünf Jahren mit seiner Frau Maria betreibt, ganz zufrieden. Außer am Montag empfängt er Gäste täglich zwischen 12 und 16 Uhr. Falls sich die Wetterbedingungen verbessern, würde er die Öffnungszeiten aber durchaus auch verlängern. Keine Probleme gibt es laut dem Wirt mit der Anfahrt, zu dem zwischen Sandberg und Bischofsheim oben am Käuling gelegenen Wander- und Ausflugsziel. Die Zusammenarbeit mit der Straßenmeisterei, die für das Räumen der Zufahrt zuständig ist, funktioniere hervorragend.

Der wohl prominenteste gastronomische Betrieb in der Bayerischen Rhön ist die Klosterschänke auf dem Kreuzberg. Hier haben die Verantwortlichen Konsequenzen aus der aktuellen Corona-Lage gezogen. Die Zapfhähne blieben derzeit zu. Die Klosterwirtschaft ist bis einschließlich 24. Februar geschlossen. Mit mangelnder Wirtschaftlichkeit begründete der Geschäftsführer der Klostergastronomie, Christian Weghofer den drastischen Schritt. Infolge der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Auflagen kämen einfach zu wenige Gäste auf den Heiligen Berg der Franken. Von Freitag bis Sonntag ist derzeit lediglich das Gasthaus Elisäus von 11 bis 17.30 Uhr geöffnet.

"Wir können uns überhaupt nicht beklagen", lautet die Bilanz von Jürgen Schmidt über den bisherigen Verlauf der Wintersaison. In der von ihm betriebenen Thüringer Hütte hat er kaum etwas von Corona bemerkt. Der Betrieb sei mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, bei großem Andrang auch bis 18 Uhr geöffnet. Sowohl im Lokal wie auch am Kiosk sei die Nachfrage groß. Das führt der Gastronom auf mehrere Faktoren zurück. Die Winterwanderwege und Loipen, die Rodelbahn und die gute Erreichbarkeit der Hütte, dank von der "fixen Truppe" des Bauhofs Nordheim gut geräumten Straße. Was sich, laut Schmidt, zusätzlich recht positiv auswirke, sei die aktuelle Schließung der Klostergastronomie auf dem Kreuzberg.

Fluchen am Gangolfsberg

Anders gestaltet sich die Lage am Schweinfurter Haus. "Bei mir läuft nichts, außer der Nase", schimpft Franz Josef Dresch. Den Weg zum Schweinfurter Haus, das er seit einem guten Jahr betreibt, finden derzeit nicht sehr viele Gäste. In diesen Tagen sei das Wetter einfach zu schlecht und es liege zu wenig Schnee, dazu kämen noch die wegen Corona ausbleibenden Gäste. Eigentlich rentiere es sich kaum noch das Wanderheim am Gangolfsberg aufzuhalten. Was ihm bleibt, ist die Hoffnung auf bessere Wetterbedingungen in den kommenden Wochen. "Wenn die Schneelage gut ist, ist auch die Bude voll."