Ehre, wem Ehre gebührt! Im Rahmen des gemeindlichen Neujahrsempfangs in der voll besetzten Schul-Aula stand der Vollblutmusiker Karl Berberich unter dem Pro...
Ehre, wem Ehre gebührt! Im Rahmen des gemeindlichen Neujahrsempfangs in der voll besetzten Schul-Aula stand der Vollblutmusiker Karl Berberich unter dem Programm-Unterpunkt "Ehrung-Verabschiedung - "Niemals geht man(n) so ganz" im Mittelpunkt. In seiner Laudatio stellte Erster Bürgermeister Wolfgang Desel heraus, dass der 70-Jährige bereits sehr viele Auszeichnungen, so auch die Strullendorfer Ehrenbürgerschaft, erhalten habe. Berberich, der auch den Musikverein Zeegenbachtal aus der Taufe hob, hatte vor vier Jahren den Taktstock, den er über vier Jahrzehnte innehatte, aus der Hand gegeben und 2015 die Leitung der Musikschule nach 37 Jahren an der Spitze abgegeben. Als Wertschätzung für seine immense Arbeit in den letzten Jahrzehnten, dazu gehört auch die Förderung zahlreicher Talente und eine reibungslose Zusammenarbeit mit der Gemeinde, bekam er eine Urkunde mit folgendem Inhalt überreicht: "In dankbarer Anerkennung für den Aufbau und die leidenschaftliche und hingebungsvolle Leitung der Musikschule von 1978 bis 2015." Natürlich wird der Geehrte weiterhin beim Symphonischen Blasorchester (Leitung: Michael Saffer) mitwirken und auch unter der Woche noch Unterricht erteilen.
Neben dieser außergewöhnlichen Ehrung erfolgte während des Empfangs eine Ur-Aufführung: eine Live-Schaltung nach Amlingstadt zur Kolpingfamilie, deren Theaterspieler auf dem Parkett standen. Eine gelungene Überraschung, aber nicht nur aus diesem Grund ist die Gemeinde längst im multi-medialen Zeitalter angekommen. Bester Beweis ist der neue (fünfminütige) Image-Film mit "Impressionen aus Strullendorf".
Eingebettet in Live-Schaltung und Film war der Impulsvortrag von Michael Hemm, der bei der Lebenshilfe Bamberg beschäftigt ist. Während er im ersten Part seiner Ausführungen "Teilhabe statt Ausgrenzung" die Offene Behindertenarbeit mit einer Vielzahl von Freizeitangeboten inklusive der Kulturwerkstatt skizzierte, zeigte er anschließend "Wege zu einer inklusiven Gemeinde" auf. "Es gilt Parallelwelten aufzulösen, es muss Verantwortung übernommen werden", forderte Hemm und stellte Anknüpfungspunkte wie Ferienprogramm, Mehrgenerationenhaus und Jugendzentrum vor. In der Großgemeinde leben derzeit 770 Menschen mit Behinderung, hier müsse man die Arbeit mit einer intensiven, personenzentrierten Teilhabe beginnen, dann den Kontakt zu Vereinen aufnehmen und den Hilfsbedarf offenlegen.
Eingeläutet wurde der Empfang vom Neujahrsanschießen des Schützenvereins Hubertus und der Bürgermeisteransprache. Desel machte deutlich, dass sich Qualität und Fortschritt auszahlen. So bei einer wohnortnahen Schule, bei Jugend-Spielgemeinschaften im Fußball, dem Helferkreis für Flüchtlinge oder den Laienspielgruppen "Kolpingfamilie" und "Kulturbanausen", die heuer mit Freiluft-Aufführungen ihr 25-jähriges Jubiläum feiern.
Bertram Wagner