Viele Bürger in Hemhofen und Zeckern erinnern sich gewiss ungern an den 5. Juli dieses Jahres. Starke Regenfälle sorgten damals für zahlreiche Schäden durch Überflutungen. Und auch wenn Bürgermeister ...
Viele Bürger in Hemhofen und Zeckern erinnern sich gewiss ungern an den 5. Juli dieses Jahres. Starke Regenfälle sorgten damals für zahlreiche Schäden durch Überflutungen. Und auch wenn Bürgermeister Ludwig Nagel (CSU) hofft, solch ein Regenereignis nicht noch einmal zu erleben, so ist die Gemeinde doch in punkto Vorsorge gefordert. "Wir versuchen, unsere Hausaufgaben zu machen, aber es geht nicht von heute auf morgen" so Nagel, nachdem der Sachverständige Stephan Endres vom Ingenieurbüro Miller aus Nürnberg seine Ausführungen zum Zustand der Kanalisation in Zeckern abgeschlossen hatte.
Endres informierte den Gemeinderat zunächst über den aktuellen Stand der Kanal-TV-Untersuchungen in Zeckern und musste feststellen, dass die beauftragte Firma Karei aus Hersbruck dabei etwas in Verzug sei. Bisher liegen Ergebnisse über etwa neun von 15 Kilometern Kanalschacht vor. Auch bei den zahlreichen Anbindungsleitungen fehlten noch zahlreiche Daten.
Nur wenige Schäden entdeckt
Bürgermeister Nagel hofft, die Untersuchungen im 1. Halbjahr 2019 abschließen zu können und verwies auf die schwierige Anbietersituation bei diesen Dienstleistungen. Abgesehen von diesen Problemen konnte der Gutachter vorläufig aber ein positives Fazit ziehen. Lediglich drei von 450 Kanalschächten und sieben Anbindungsleitungen wiesen Schäden auf, die einer sofortigen Sanierung bedürfen.
Der Zustand der Kanäle sei aber nur ein Kriterium bei der Betrachtung solcher Starkregen-Ereignisse. Auch die Profilgröße und der Abfluss über öffentliche Straßen müssten berücksichtigt werden. Hierzu führte das Ingenieurbüro Miller eine Simulation anhand von Wetterdaten durch, die im Vergleich mit dem Starkregen-Ereignis vom Juli 2018 realistische Ergebnisse lieferte. Als Ergebnis präsentierte Stephan Endres dem Gemeinderat letztendlich eine Lösung unter Einbezug der abwassertechnischen Erschließung des Baugebiets "Z7 Zeckern-West". Nach dieser könnten Wassermengen aus der Zeckerner Hauptstraße, der Berg- und Finkenstraße durch einen Überleitungskanal zum neuen Baugebiet aufgefangen werden, um die gesamte Situation in Zeckern zu entspannen. Nach einer kurzen Diskussion, in welcher der Dritte Bürgermeister Reimer Hamm (CSU) die Sinnhaftigkeit der Maßnahme betonte, wurde das Ingenieurbüro Miller mit der weiteren Detailplanung beauftragt.
Des Weiteren wurden die Bauanträge für ein Dreifamilienwohnhaus in der Zeckerner Hauptstraße 6 und ein Sechsparteienwohnhaus in der Schulstraße 2 genehmigt. Der Gemeinderat bedankte sich zudem für eine Spende über 1000 Euro durch die Theatergruppe Röttenbach zur Unterstützung sozial schwacher Familien.
Zum Ende der recht ruhigen Sitzung sorgte ein Antrag der Grünen-Fraktion noch für etwas Diskussionsstoff. Lutz Bräutigam und Monika Rosiwal-Meißner forderten darin eine bessere Vorab-Information der Gemeinderatsmitglieder zu nicht-öffentlichen Sitzungsthemen.
Bürgermeister Nagel lehnte aber sowohl einen Versand per Post als auch die Einstellung in ein elektronisches Informationssystem ab und verwies dabei auf entsprechende Empfehlungen des Bayerischen Städte- und Gemeindetages. Auf den Hinweis, das der Kreistag dies durchaus anders handhabe, versprach Nagel, sich dazu nochmals zu informieren. Leicht gereizt betonte er abschließend, "noch nie Informationen vorenthalten zu haben".