Geburtshelfer feiern Geburtstag

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Seit drei Jahrzehnten rocken (von links) Rainer Löffler, Andreas Mainz und Erwin Speigel die Bühnen und ein Ende ist nicht in Sicht. Am 20. Oktober steigt im Café "Kitsch" ihre große Geburtstagsfete. Foto: Stephan Stöckel.
Seit drei Jahrzehnten rocken (von links) Rainer Löffler, Andreas Mainz und Erwin Speigel die Bühnen und ein Ende ist nicht in Sicht. Am 20. Oktober steigt im Café "Kitsch" ihre große Geburtstagsfete.  Foto: Stephan Stöckel.

"Restless Cats" feiern morgen 30-jähriges Bestehen. Beim Konzert im "Café Kitsch" werden unter anderem "Cutfeed" und "Hot Rocking Blackbirds" erwartet.

Die "Restless Cats" waren die Geburtshelfer. Ohne sie gäbe es keine florierende Rockabilly-Szene im Frankenwald und am oberen Maintal. Seit 30 Jahren stehen sie auf den Brettern, die die Welt bedeuten.

Am morgigen Samstag, 20. Oktober, trifft sich alles, was in hiesigen Breiten in Sachen Rock 'n' Roll Rang und Namen hat, ab 19 Uhr im Café Kitsch zur großen Geburtstagsparty.

Die drei streunenden Kater aus dem Frankenwald und vom Obermain feiern mit ihrem Rock 'n 'Roll-Nachwuchs nicht nur ihr Bühnenjubiläum, sondern auch die Veröffentlichung ihres neuen Doppelalbums "Rocking My Way & Live in Jail".

Lebenseinstellung

Gitarrist Rainer Löffler trägt seine Tolle, das Erkennungszeichen eines jeden Rock'n'Rollers, auch mit über 50 Jahren noch immer mit Stolz. "Rock'n'Roll ist eine Lebenseinstellung für mich. Warum soll Sie sich im Alter ändern, wenn ich graue Haare und Falten habe?", sagt der Stockheimer.

Und Sänger und Bassist Andreas Mainz aus Wüstbuch sagt : "Im Rock 'n' Roll geht es darum, sich nicht zu verstecken, seine Meinung zu sagen und aufrichtig zu sein." Duckmäusertum liegt den Musikern fern. Sie halten es lieber mit dem amerikanischen Schriftsteller Henry David Thoreau, der als Prophet des zivilen Ungehorsams gilt. Sein im Beiheft zur aktuellen CD abgedruckter Leitspruch "Ungehorsam ist die Grundlage der Freiheit - Die Gehorsamen sind die Sklaven" ist auch ihr Lebensmotto.

Ihr rebellisches Rückgrat haben sich die Jungs auch nicht verbiegen lassen, als sie 2014 in der Justizvollzugsanstalt von Bayreuth ein denkwürdiges und vielumjubeltes Konzert gaben. "Ich hör nicht auf das und ich hör nicht auf dies und ich scheiß auf Regeln", tönte es lautstark hinter schwedischen Gardinen. Klappte bei dieser Textzeile den anwesenden Justizvollzugsbeamten nicht die Kinnlade herunter? "Die Wärter haben im ersten Moment schon ein bisschen gezuckt", antwortet Mainz. Aber im Großen und Ganzen hätten sie mit einem Lächeln darüber hinweggesehen. Auszüge aus ihrem Konzert finden sich auf ihrem 24 Stücke umfassenden Doppelalbum.

"Wir starteten unsere Karriere gleich mit Erfolg", blickt Löffler auf die Anfangszeit der Band zurück.

Erster Auftritt in Meschenbach

Der erste Auftritt fand im März 1988 in einer Diskothek in Meschenbach statt. Wie ein Lauffeuer hatte es sich in der Region herumgesprochen, wie gut die neue Gruppe ist. "In der Tettauer Festhalle durften wir dann vor 2000 Leuten im Vorprogramm der Spider Murphy Gang spielen. Das war für uns als junge Band schon eine große Ehre", erzählt Löffler stolz. Mainz, Löffler und Schlagzeuger Erwin Speigel aus Bad Staffelstein, der dritte im Bunde, sind in den drei Jahrzehnten schon viel herumgekommen.

Doch am schönsten ist es für sie in der Heimat, wo die Fans bereits nach den ersten Tönen voll mitgehen. "In Kronach kann man die geilsten Nummern drehen" singen die Musiker inbrünstig in ihrem Song "Kronach Roots Rock 'n' Roll" aus ihrem aktuellen Doppelalbum.

Eine geile Nummer will das Trio auch am 20. Oktober beim großen Jubiläumsfestival im Café "Kitsch" in Kronach drehen. "Es wird jede Menge Überraschungen geben", verspricht Löffler.