Gastro im Schützenhaus

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Im Schützenstübchen soll es bald Brotzeit und Kuchen geben.
Im Schützenstübchen soll es bald Brotzeit und Kuchen geben.
Klaus Rössner

Verpflegung  Der Stadtsteinacher Verein will künftig seine Mitglieder und Besucher bewirten.

Die Königlich Privilegierte Schützengesellschaft 1854 plant strukturelle Verbesserungen. Schützenmeister Reinhard Kraus schlug bei einem Treffen vor, das Schützenstübchen dreimal in der Woche für die Allgemeinheit zu öffnen. Die Neuerung soll schon im April mit einer Probephase beginnen.

Das Schützenstübchen bietet rund 30 Sitzplätze und eine angenehme Atmosphäre. Eine Schankanlage und eine Küche schaffen die Voraussetzungen für eine gastronomische Nutzung. Der Verein möchte die Räumlichkeit nahe der Bahnhofstraße der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Egal ob Bürger der Stadt oder Besucher von außerhalb: Jedermann ist willkommen.

Snacks und Brotzeit

Den Gästen wird zumindest eine warme Speise angeboten; Brotzeiten oder kleinere Snacks sind ebenfalls möglich. Um die Bewirtung zu gewährleisten, wird der Verein fachkundiges Personal bereitstellen.

Starten soll das neue Angebot ab dem 4. April. Dann wird das Lokal montags und donnerstags ab 18 Uhr geöffnet sein und ab Mai zusätzlich an Samstagen von 14 bis 18 Uhr. Bei entsprechender Witterung ist die Bewirtung auch im Freien möglich.

Kaffee und Kuchen am Wochenende

Auf der Speisekarte sollen Brotzeiten, mindestens ein warmes Gericht und zudem samstags Kaffee und Kuchen stehen. Der Vorstand stimmte dem Vorhaben bei zwei Enthaltungen zu. Nach einer Probephase wollen die Verantwortlichen entscheiden, wie weiter verfahren wird.

Zudem erklärte Schützenmeister Reinhard Kraus, dass die Schützenstube und auch der Saal für Veranstaltungen anderer Interessenten zur Verfügung stehen. So können dort Versammlungen oder auch Polterabende und Ähnliches durchgeführt werden. Für drei solcher Treffen ist die Anlage bereits gebucht; weitere Interessenten haben sich gemeldet. Vorgesehen ist eine Zusammenarbeit mit der örtlichen Grund- und Mittelschule. Im Rahmen des Schulsports wird den Mädchen und Jungs der siebten und achten Klasse die Möglichkeit gegeben, sich an den Bogensport heranzutasten. Freilich stehen auch Luftdruckwaffen bereit.

Wertvolle Kompetenzen

Der Schießsport fördert wertvolle Kompetenzen, so unter anderem Konzentrationsfähigkeit, Körperbeherrschung oder auch Entschlossenheit. Hinzu kommen das Gemeinschaftserlebnis und soziale Kontakte.

In einem Überblick freute sich Reinhard Kraus darüber, dass der Verein schuldenfrei ist: "Wir sind gesund." Dies ist insofern bemerkenswert, als dass die Schützen in den zurückliegenden Monaten Ausgaben im hohen fünfstelligen Bereich schultern mussten. Dazu hatte man eine Zwischenfinanzierung von 65.000 Euro auf die Beine gestellt.

Umgebaut wurde der Großkaliber-Pistolenstand, die Schießstände der Luftdruckwaffen erhielten eine moderne elektronische Treffer-Erfassung. Erneuert wurde die Heizung, und das Schützenhaus wurde mit einer neuen Eingangstür ausgestattet.

Demnächst will man den Kleinkaliber-Stand einer Verjüngungskur unterziehen. Für die Zukunft hoffen die 167 Mitglieder auf eine Belebung des Vereinsgeschehens. Das hatte unter den Auswirkungen der Pandemie schwer zu leiden, da im zurückliegenden Jahr sämtliche Aktionen abgesagt werden mussten. Als nächste Veranstaltung ist die Jahreshauptversammlung am 8. April geplant.

Verstorbene Mitglieder

Ein ehrendes Gedenken galt den Verstorbenen. Dazu zählen Eberhard Kotschenreuther und Georg Hempfling. Letzterer stand dem Verein lange Jahre als Schützenmeister vor und hatte sich große Verdienste erworben. Dazu zählt insbesondere der Bau der Kleinkaliber-Anlage am ehemaligen Schützenhaus in der Ziegelhütte.

Georg Hempfling, der im Alter von 82 Jahren verstarb, gehörte den Schützen seit 62 Jahren an. Er bekleidete viele weitere Ämter, wie Schützenkommissar und Zweiter Gau-Schützenmeister; er hatte Sitz und Stimme im Gau-Ehrengericht. Die Schützengesellschaft ernannte ihn zum Ehrenschützenmeister.