Für Stahl und Grasser regnete es "Bratwürste" und "Fische" von der Kirchendecke

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Kaplan Andreas Stahl (links) und Neupriester Markus Grasser mussten ihr Geschick mit dem Kescher beweisen. Foto: Heike Schülein
Kaplan Andreas Stahl (links) und Neupriester Markus Grasser mussten ihr Geschick mit dem Kescher beweisen. Foto: Heike Schülein

Ein Helene-Fischer-Hit, Dalli-Dalli-Training für die grauen Zellen, ein doppelter Walzer vor dem Altarraum und von der Kirchendecke herabregnende Bratwürste und Fische - Bei ihrer Verabschiedung hatte...

Ein Helene-Fischer-Hit, Dalli-Dalli-Training für die grauen Zellen, ein doppelter Walzer vor dem Altarraum und von der Kirchendecke herabregnende Bratwürste und Fische - Bei ihrer Verabschiedung hatten Kaplan Andreas Stahl und Neupriester Markus Grasser in der Stadtpfarrkirche jede Menge kniffliger Aufgaben zu bestehen.

Kaplan Stahl war ein Jahr in der Pfarreiengemeinschaft Kronach tätig und dabei auch für St. Marien Höfles sowie St. Leonhard Zeyern mit Heilig Kreuz Oberrodach zuständig. Mit Wirkung zum 1. September hat ihn Erzbischof Ludwig Schick zum Seelsorger vor Ort in der Coburger Stadtpfarrei St. Augustin ernannt. Dort wird der Bindlacher, der im Juni 2016 zum Priester geweiht wurde, sein viertes und letztes Kaplansjahr verbringen - mit der Möglichkeit, als Pfarrvikar in Coburg zu bleiben.

Eineinhalb Jahre stand Markus Grasser in Diensten der Pfarreiengemeinschaft Kronach. Der Diakon, der aus der kleinen Ortschaft Gräfenhäusling stammt, wurde Anfang Juli vom Erzbischof zum Priester geweiht. Als Kaplan wird er ab 1. September im Katholischen Seelsorgebereich Coburg Stadt und Land mit Hauptsitz in Rödental aktiv sein.

Parallelen zum Zugverkehr

"In Kronach ist es ein Kommen und Gehen. Teilweise geht es zu wie auf einem Bahnhof", meinte Stefan Lindinger vom Rhythmo-Team, der - namens aller kirchlichen Gremien und Gruppen der Pfarrei - die beiden verabschiedete und dabei tatsächlich eine Reihe Parallelen zum Zugverkehr fand. Stahl habe durchaus einige Eigenschaften eines ICE; sei er doch zielstrebig, ideenreich und vielseitig einsetzbar. Er habe ihn als aufgeschlossenen Menschen mit einem offenen Ohr für seine Umwelt und so manchem Witz auf den Lippen kennengelernt. Ähnlich wie ein ICE habe auch er viel zu kurz in Kronach gehalten. Die Türen würden nun geschlossen und er fahre leider schon Richtung Coburg weiter. Vor eineinhalb Jahren sei die Regionalbahn Grasser in Kronach eingetroffen. Gerne habe er mal angehalten und beim Erklimmen des Festungsbergs bisweilen ganz schön geschnauft. Der Neupriester sei ein großherziger, herzlicher und viel Freude ausstrahlender Mensch, der sich auf seine Mitmenschen einlassen und ihnen zuhören könne.

"The stage is yours" - das Rhythmo-Team hatte einige Aufgaben für die beiden Geistlichen vorbereitet, wobei deren Gesangs- und Tanzkünste ebenso getestet wurden wie ihre grauen Zellen und ihr Reaktionsvermögen. Während Stahl mit einem Kirchenlied auf bekanntem Terrain war, legte Grasser bei einem Helene Fischer-Hit sowie beim "Weißen Rössl" echte Entertainer-Qualitäten an den Tag.

Ganz im Stile von Dalli-Dalli galt es anschließend für beide, stark vergrößerte Bilder zu erraten, bevor sie sich mit Tanzpartnerinnen des Rhythmo-Teams im Walzertanzen erproben "durften". Dabei machten sie eine ebenso gute Figur wie beim Kescher-Fangen von "Bratwürsten" und "Fischen", die von der Kirchendecke herab regneten.

Die Gottesdienstbesucher applaudierten - auch nach der anschließenden Bilderschau mit einem Grasser-"Best of" der letzten eineinhalb Jahre. Viel Applaus hatte es schon während des sehr gut besuchten rhythmischen Gottesdienstes gegeben, der von der Band "El Shalom" aus Stockheim stimmungsvoll umrahmt wurde. Die beiden Seelsorger dankten für ihre in Kronach verbrachte, sehr gut gelungene Zeit. Die Gespräche und Begegnungen blieben ihnen in dankbarer Erinnerung.

Nachfolger Florian Will

Zelebriert wurde der Gottesdienst zudem von Regionaldekan Thomas Teuchgräber, Pater Gottfried Hofer sowie Florian Will. Will, der vom Erzbischof zusammen mit Grasser zum Neupriester geweiht wurde, wird ab 1. September als Kaplan im Seelsorgebereich Kronach mit Hauptsitz in St. Johannes Kronach tätig sein. Der Neupriester, geboren 1992, wuchs in Motschenbach im Landkreis Kulmbach auf. Nach der Schule absolvierte er das Propädeutikum in Bamberg, trat aber aus dem Priesterseminar wieder aus und studierte Theologie in München. 2014 kam er zurück ins Priesterseminar und schloss das Studium in Würzburg ab. Zuletzt war er im Seelsorgebereich St.-Josef-Allerheiligen Nürnberg tätig.

Der letzte Rhythmo vor der Sommerpause stand unter dem Motto "Zwiegespräch" und beleuchtete das Thema Gebete genauer. Auch Stahl schaute in seiner Predigt auf den Charakter von Gebeten, die immer ein Zwiegespräch, einen Dialog von uns mit Gott darstellen. An die Pfarrgemeinde appellierte er, dieses Angebot von Gott anzunehmen und dabei die für sich passende Form zu finden.

Abschließend spendeten die beiden Neupriester den Primizsegen sowie zudem - auf Wunsch - den Einzelprimizsegen. Beim folgenden gemütlichen Beisammensein nutzten im Pfarrzentrum viele Gläubige die Möglichkeit, sich persönlich zu verabschieden. hs