Es soll noch bunter werden im Einheitsgrün: Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Bamberg beteiligt sich mit der Zertifizierung von naturnah bewirtschafteten Gärten an der Aktion "Bayern blüht".
Ziel der Initiative "Bayern blüht!" ist es, Gartenbesitzer auszuzeichnen, die chemiefrei, torffrei und im Einklang mit der Natur wirtschaften. "Sie geben der heimischen Pflanzen- und Tierwelt ein Stück Lebensraum zurück und verbessern gleichzeitig das Kleinklima in dicht bebauten Siedlungsräumen", sagt Alexandra Klemisch von der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege.
Auch der Bamberger Kreisverband beteiligt sich mit der Zertifizierung von naturnah bewirtschafteten Gärten an der Aktion. Das Gütesiegel "Naturgarten" wird von geschulten Zertifizierern vergeben, deren Ausbildung die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim gemeinsam mit dem Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege organisiert.
Was ist ein "Naturgarten"?
Einen Garten naturnah zu bewirtschaften, das bedeutet, mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie. Ein Naturgarten ist keine Wildnis, sondern ein blühender Lebensraum, in dem Obst, Gemüse, Kräuter, Bäume und Blumen wachsen, heimische Tier- und Pflanzenarten einen Rückzugsraum finden und Ressourcen schonend behandelt werden.
Ein Garten, der die Plakette verdient, muss einige Kernkriterien erfüllen. Der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel, chemisch-synthetischen Dünger und Torf zur Bodenverbesserung sind Grundvoraussetzungen. Außerdem sollte der Garten eine hohe ökologische Vielfalt haben, sowohl im Nutz- als auch im Ziergarten.
Damit das Zertifikat vergeben werden kann, müssen nach der "Pflicht" auch in der "Kür" Punkte gesammelt werden: Insektenfreundliche Blumen, heimische Sträucher, Laubbäume, vielfältige Kleinbiotope, Wiesenelemente, ein "wildes Eck" und allgemein das Zulassen von Wildkräutern sind Elemente, die einen Naturgarten auszeichnen. Auch bei der Gartenbewirtschaftung an sich wird genauer hingeschaut: Eine gute Kompostwirtschaft, Gemüsebeete und Kräuter, Obst, Mischkultur, Beachtung der Fruchtfolge, der Einsatz von Gründüngung und schonendes Mulchen, Regenwassernutzung und der Einsatz von umweltfreundlichen und regionaltypischen Materialien kennzeichnen einen naturnahen Garten.
Wer darf sich bewerben?
Grundsätzlich steht die Naturgarten-Zertifizierung im Rahmen der Aktion für jeden Garten offen. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Bamberg hat sich entschlossen, die Zertifizierung für Mitglieder der Obst- und Gartenbauvereine aus Stadt und Landkreis Bamberg für zunächst drei Jahre kostenfrei anzubieten. Aufgrund des Zeitaufwands für eine Gartenzertifizierung sind die Kapazitäten begrenzt.
2020 wird die Zertifizierung der Gärten Ende Juni/Anfang Juli durchgeführt. Wer Interesse hat, wendet sich an die Kreisfachberatung im Landratsamt Bamberg, Alexandra Klemisch (Telefon 0951/85534) und Claudia Kühnel (Telefon 0951/85515). Anmeldeschluss für Mitglieder von Obst- und Gartenbauvereinen ist der 19. Juni.