Mit einem Festabend in der Kultur- und Sporthalle Frohnlach, zu dem viele Gäste gekommen waren, feierten die Mitglieder der Feuerwehr Ebersdorf 300 Jahre Feuerwehrwesen. Im Laufe des Abends wurden die...
Mit einem Festabend in der Kultur- und Sporthalle Frohnlach, zu dem viele Gäste gekommen waren, feierten die Mitglieder der Feuerwehr Ebersdorf 300 Jahre Feuerwehrwesen. Im Laufe des Abends wurden die Anwesenden von der Theatergruppe Ebersdorf in drei Akten mit auf eine Zeitreise genommen, als noch Eimerketten gebildet und so Brände gelöscht wurden. Das Jahr 1720 ging dabei in die Geschichte ein, denn die Errichtung des ersten Feuerwehrgerätehauses und eine namentlich benannte Löschmannschaft sind durch eine entsprechende Urkunde dokumentiert. Sie bildeten die Basis für das Jubiläum.
Für das Stück hatten die Akteure der Theatergruppe seit Anfang Januar besonders eifrig geprobt. "Im letzten halben, dreiviertel Jahr gab es mit der Theatergruppe viele Absprachen", erklärte stellvertretender Kommandant Thorsten Langbein.
Ein Fahnenband überreichte von der Feuerwehr Lichtenfels, mit der seit 2012 eine Patenschaft besteht, stellvertretender Vorsitzender Michael Haas. Er stellte fest: "Die Chemie passt, wir pflegen stets ein gutes Miteinander."
Im Laufe des Abends wurde an weitere markante Ereignisse durch Berichte und Niederschriften erinnert, beispielsweise rief Kai Schwegler die Errichtung des ersten Wasserbassins 1909 ins Gedächtnis. Bis dahin ging viel Zeit verloren, wenn es galt, Brände zu löschen. Bereits 1873 wurde der Bau ins Auge gefasst. Die 36-jährige Planungsphase hat sich ausgezahlt, denn noch heute wird das Bassin genutzt. Schreckliche Szenen spielten sich 1946 ab, als aus unerklärlichen Gründen die evangelische Kirche wie Zunder brannte und ihr 37 Meter hoher Turm einstürzte.
Bürgermeister Bernd Reisenweber, der die Schirmherrschaft für das Jubiläumsjahr übernommen hat, wertete den regen Besuch als Zeugnis dafür, dass der Feuerwehrdienst geschätzt werde und eine große Verbundenheit vorhanden sei. "Die Bürgerinnen und Bürger wissen, dass man sich auf euch verlassen kann", sagte Reisenweber. Er sei sehr froh, dass die Gemeinde die Wehr mit modernen Fahrzeugen ausgestattet habe, denn die Haltung der Dienstleistenden zeuge von großem Bürgersinn und viel Verantwortungsgefühl. Reisenweber: "Schon vor 300 Jahren war in Ebersdorf diese Grundhaltung vorhanden." Im Gegensatz zu damals stehe der Wehr heute High-Tech zur Verfügung, die auch notwendig sei. Genau so unverzichtbar wie ein moderner Fuhrpark sei stetige Weiterbildung. "Bei all dem Wandel können sich die Dienstleistenden auch nach 300 Jahren aufeinander verlassen, die obendrein die Kameradschaft pflegen", sagte der Bürgermeister.
Kreisbrandrat Manfred Lorzenz forderte mehr Respekt und Aufmerksamkeit für die Hilfsorganisationen sowie eine Anpassung der Rahmenbedingungen. "Es müssen hier gemeinsame Lösungen in einer konzertierten Aktion erarbeitet werden", betonte Lorenz. Der Festabend der Feuerwehr Ebersdorf sei sehr gelungen, in aufgelockerter Art gebe es einen Einblick in die Geschichtsbücher und in die erschwerten Bedingungen für die Dienstleistenden.
"300 Jahre Feuerwehrwesen in Ebersdorf ist ein Grund zurückzuschauen, aber ein ebenso guter Grund, sich auf die Zukunft zu freuen und stolz zu sein", betonte Landrat Sebastian Straubel. Beeindruckt zeigte er sich von dem langen Zeitraum der 300 Jahre, während dem sich Menschen ehrenamtlich engagiert hätten. Hierfür dankte der Landrat, ebenso für das aktuelle Engagement bei Einsätzen und geselligen Ereignissen. Die Ebersdorfer Wehr sei bestens ausgebildet und verfüge über eine Nachwuchsarbeit, die sich sehen lassen könne.