Ein paar Beispiele
Umso erstaunlicher ist es beim Blick auf diverse Plattformen für Direktvermarktung, was es in Franken so alles direkt beim Erzeuger (günstig) zu kaufen gibt. Ein paar Beispiele:
Konfitüre: Als Marktführer bei der nicht nur im Faschingskrapfen unentbehrlichen Hiffenmark-Marmelade (Hagebutte) gilt die Firma Maintal im unterfränkischen Haßfurt. Auch wenn die Früchte anders als früher nicht mehr in mühsamer Handarbeit von den stacheligen Sträuchern gepflückt werden, ist der süße Brotaufstrich ein Klassiker aus Franken. "Die Maintal" hat einen Werksverkauf.
Pralinen: Wer es noch süßer mag, greift zu raffinierten Kompositionen aus Nougat, Marzipan, Schokolade und anderen feinen Zutaten. Zu den bekanntesten Herstellern gehört in Franken die Confiserie Lauenstein in Ludwigstadt bei Kronach. Auch dieses Unternehmen ist mit Onlineshop und Werksverkauf nicht nur der traditionellen handwerklichen Qualität verpflichtet, sondern auch auf der Höhe der Zeit.
Fruchtgummi: Sie stehen im Supermarkt neben den Produkten der Konkurrenz, aber Franken sind nur sie: Die Fruchtgummis der Firma Trolli in Fürth haben Kult-Charakter, fast ein bisschen wie das fränkische Spielzeug Playmobil. Rund um den süßen Snack ist eine ganz eigene kleine Welt entstanden.
Meerrettich: Zwar wird auch im berühmten Knoblauchsland rund um Nürnberg die scharfe Knolle zum überwiegenden Teil aus China importiert. Eine andere Schärfe ist aber ur-fränkisch geblieben: Meerrettich. Zur Brotzeit und als Zutat für das fränkische Hochzeitsessen (Rindfleisch mit Kren) ist der Rachenputzer unentbehrlich. Bekannte Hersteller sind Koch und Schamel in der fränkischen Kren-Metropole Baiersdorf.
Fisch: Meerrettich ist in der Version mit Sahne eine wunderbare Zutat zum Räucherfisch. Auch den kauft man nicht in Plastik eingeschweißt, sondern frisch bei der Räucherei. Wer die Arbeit nicht scheut, kann bei fränkischen Züchtern auch frischen Fisch kaufen, geschlachtet, ausgenommen und küchenfertig zubereitet. In einem speziellen Räucherofen oder in kleinen Mengen auch im Kugelgrill kann man ihn dann selbst räuchern - frischer geht es nicht, ein Hochgenuss!
Die Methode: Fisch zehn bis 12 Stunden in Salzlake einlegen; Faustformel: ein Liter Wasser, fünf Gramm Salz, dazu Gewürze nach Geschmack, zum Beispiel zerstoßene Wacholderbeeren. Danach fünf bis sechs Stunden an einem luftigen Ort trocknen lassen. Räucherschrank oder Grill auf 90 Grad vorheizen, mit Buchenholzmehl und Gewürzen (Wacholder, Lorbeerblatt etc.) aromatischen Rauch erzeugen und die Fische je nach Größe etwa eine Stunde im heißen Rauch garen. Aus dem Ofen nehmen, 15 Minuten nachgaren und abkühlen lassen. Dazu Weißbrot mit Butter, Sahnemeerrettich und ein frischer Salat sowie, da hat man die Qual der Wahl: einen leichten trockenen Weißwein (Silvaner, Müller-Thurgau) oder ein gut gekühltes helles Bier (Pils). Lecker!