Die Beratungsstelle Glücksspielsucht in Forchheim feiert in diesem Jahr ihren neunten Geburtstag. Seit ihrer Gründung finden immer mehr Menschen mit einer g...
Die Beratungsstelle Glücksspielsucht in Forchheim feiert in diesem Jahr ihren neunten Geburtstag. Seit ihrer Gründung finden immer mehr Menschen mit einer glücksspielbezogenen Problematik und deren Angehörige den Weg in die Forchheimer Beratungsstelle.
"Wir haben das Beratungsangebot für Menschen mit einer glücksspielbezogenen Problematik im Landkreis Forchheim sehr gut etabliert. Die Menschen kommen sogar aus weiter entfernten Teilen des Landkreises, weil sie von unserem Angebot gehört haben. Einerseits freuen wir uns natürlich sehr darüber, andererseits zeigt das aber auch, wie groß der Bedarf an Beratung ist", sagt Stephanie Rost, Beraterin in der Psychosozialen Beratungsstelle (PSB).
Die Beratung ist kostenlos, auf Wunsch anonym und wird in der PSB online, telefonisch und persönlich angeboten. Gemeinsam suchen Betroffene und die Beratenden nach individuellen Lösungen, wie zum Beispiel den Besuch einer Selbsthilfegruppe, einer geeigneten ambulanten oder stationären Therapie oder die Vermittlung in eine Schuldnerberatungsstelle.
Mit den Fachstellen Glücksspielsucht stehen Personen mit Glücksspielproblemen und deren Angehörigen vor Ort kompetente Berater zur Seite. Dieses durch die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) finanzierte Angebot hat die Situation dieser Menschen erheblich verbessert. "Wir sind sehr froh über das Engagement der Beratungsstelle der Caritas in diesem Bereich", sagt Konrad Landgraf, Geschäftsführer der LSG.
Wie wichtig Suchtberatungsstellen für Menschen mit einem Glücksspielproblem sind, zeigen folgende Zahlen der LSG: Basierend auf den fünf aktuellsten Bevölkerungsumfragen geht die LSG von rund 34 000 Personen mit pathologischem Glücksspielverhalten sowie von geschätzten 33 000 Personen, bei denen ein problematisches Spielverhalten vorliegt, aus.
Noch vor wenigen Jahren wusste in der breiten Öffentlichkeit kaum jemand etwas über Glücksspielsucht, die von den Krankenkassen und der Rentenversicherung als Krankheit anerkannt ist. Das hat sich mit der LSG-Kampagne "Verspiel nicht Dein Leben" grundlegend geändert. In vielen bayerischen Städten hingen zu Beginn der Kampagne in der Nähe von Bahnhöfen und Spielhallen Plakate mit eindringlichen Motiven, die vor den Gefahren des Glücksspielens warnten. Außerdem veranstalten die Beratungsstellen und die Geschäftsstelle der LSG jährlich Aktionstage, an denen sie über Glücksspielsucht und deren mitunter dramatischen Folgen informieren. Zudem wurde eine App namens PlayOff entwickelt, die Menschen mit Glücksspielproblemen dabei helfen kann, das Spielen zu reduzieren oder im Idealfall ganz aufzugeben. Die App ist kostenlos, anonym und für Google Android und Apple iOS verfügbar unter
www.verspiel-nicht-dein-leben.de/playoff. red