Schifffahrt Da das Regnitz-Wehr Hausen nur alle 30 bis 40 Jahre voll geöffnet ist, lagern sich Sand, Holz und Äste ab. Durch das Hochwasser im Mai gab es ein großes Problem – mit Auswirkungen auch auf den Main-Donau-Kanal.
Man hört nur das Rauschen der Regnitz, die fünf Meter in die Tiefe fällt. Etwas weiter oben wird gerade ein Touristenschiff geschleust. Blühende Rapsfelder säumen den Wasserlauf am Wehr Hausen , welches in der Regnitz auf dem Gebiet der Gemeinde Hausen liegt. Zusammen mit der Wasserkraftanlage Hausen bilden sie die Regnitz-Staustufe Hausen . Doch nun gab es am Wehr Probleme, bedingt durch die Folgen der Stürme und des Hochwassers vom Mai.
500 Meter unterhalb des Wehres mündet die Regnitz in den Main-Donau-Kanal , eine der Hauptwasserstraßen Deutschlands. Die Wehrstufe in Hausen dient der Abfluss- und Stauregelung der Regnitz und nimmt so Einfluss auf den Wasserpegel des Kanals. Die Wasserpegel der einzelnen Schleusen des Main-Donau-Kanals müssen jederzeit fein aufeinander abgestimmt werden. Gerade bei Starkregen und Hochwasser ist dies eine immer wichtiger werdende Aufgabe, die eine reibungslose Schifffahrt , aber auch die Stromgewinnung der vielen angrenzenden Wasserkraftwerke ermöglicht.
Über das Wehr in Hausen fahren am Tag Hunderte Menschen zur Arbeit – mit dem Auto oder mit dem Fahrrad . Am Wochenende kommen dann die Ausflügler. Dass dies alles auch in den zurückliegenden Monaten möglich war, ist einer Firma aus dem Bamberger Umland zu verdanken – der Kachelmann Getriebe GmbH aus Strullendorf.
Drei Wehrverschlüsse mit je 22 Metern Breite regulieren die Regnitz an dieser Stelle. Jedes der Tore wiegt 35 Tonnen. Die Regnitz bringt aus dem Einzugsgebiet viel Geschiebe mit, wie es im Fachjargon heißt, also vorwiegend Sand, Holz und Äste. Da das Wehr Hausen nur alle 30 bis 40 Jahre voll geöffnet ist, lagert sich das Geschiebe größtenteils im Oberwasser des Wehres ab.
Durch Überlastung beschädigt
Jörg Blömer, Leiter des Außenbezirks Neuses und Anlagenverantwortlicher, beschreibt die Situation wie folgt: „Nach Stürmen und Hochwasser hatte sich im Mai 2021 so viel Geschiebe angesammelt, dass der rechte Wehrverschluss weder geöffnet noch geschlossen werden konnte. Der komplette Antrieb war durch Überlastung beschädigt worden. Zunächst und kurzfristig ist das noch kein großes Drama für ein Wehr – es gibt ja noch zwei weitere Verschlüsse. Langfristig aber fehlt dieses Tor, um die Fließgeschwindigkeit und Pegel der Regnitz zu regulieren und es fehlt das Wasser für das angeschlosse Flusskraftwerk, das von der Uniper-Gruppe betrieben wird.“
Mit der Firma Kachelmann fand das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Nürnberg schnell den richtigen Partner, man kannte sich aus vorangegangenen Projekten an den Schleusen des Main-Donau-Kanals . Die räumliche Nähe des Spezialisten für Getriebe bis 20 Tonnen mit dem Werk in Strullendorf war ein zusätzlicher Vorteil.