Das Handy sollte man aber auf jeden Fall mitnehmen, um im Notfall Hilfe holen zu können. Ohne Handy sollte in einer Notsituation der alpine Notruf abgesetzt werden. „Im Notfall kann man den Standort zum Beispiel über Google-Maps ermitteln und weitergeben. Die Rettungsleitstelle hat auch die Möglichkeit, an einen Anrufer eine SMS zu senden, die der dann bestätigt. Und damit hat die Leitstelle dann die Ortung“, erklärt Tom Obeth.
Thomas Eckert, Bereitschaftsleiter der Bergwacht Pottenstein, empfiehlt ebenfalls eine gute Vorbereitung: „Man sollte sich einen Tourenplan besorgen und überlegen wo man wie lange hin will und welches Gelände dort ist.“ Wanderer sollten entsprechende Kleidung tragen und an eine Brotzeit und Getränke denken. Laien rät er, vor dem Klettern einen Kletterkurs zu besuchen, um über Sicherheitsgrundlagen Bescheid zu wissen. Und erst dann mit guter Ausrüstung und einem zuverlässigen Partner auf einer gut abgesicherten Route zu beginnen.
Sollte doch etwas passieren, wählt man die 112. „Der Notruf kommt bei der Leitstelle an, die dann entscheidet, wer an den Unfallort fährt. Wenn wir Rettungsmittel sind, wird das unserem Einsatzleiter gemeldet“, so Eckert. Diese Stelle ist jeden Tag 24 Stunden besetzt. Je nach Unfall rücken dann fünf Mitglieder der Bergwacht aus. Oder zum Beispiel bei einer Vermissten-Suche alle, die erreichbar sind. In manchen Notfällen arbeiten die einzelnen Stellen auch zusammen. „Wenn die Wanderer und Kletterer gut vorbereitet sind, können sie bei uns großen Spaß haben“, meint Thomas Eckert.
Wenn nun aber doch etwas passiert, wer zahlt das eigentlich? „In Deutschland werden alle Kosten von der Krankenkasse übernommen. Egal welcher Aufwand das ist“, antwortet Thomas Eckert. „Zuerst zahlt die Krankenversicherung und übernimmt die Behandlungskosten. Sie zahlen aber nur einen Teilbereich und keine Rente und nur 70 Prozent des Nettolohns “, erklärt Versicherungskaufmann Walther Metzner aus Pretzfeld. Wenn ein Unfall nicht vorhersehbar war und eine dauerhafte Beeinträchtigung vorliegt, zahlt eine Unfallversicherung .
Metzner erklärt, dass das wichtigste Kriterium die Invalidität sei. Riskante Hobbys werden gegen einen Risikozuschlag versichert. Wer ständig einem solchen Hobby nachgeht, könnte über eine Berufsunfähigkeitsversicherung nachdenken, um abgesichert zu sein, wenn man seinen Beruf nicht mehr nachkommen kann. Metzner erklärt weiter, dass eine private Haftpflicht eintritt, wenn ein anderer verletzt wurde.