Angefangen hat die 50. Bootsausbildung des Technischen Hilfswerks ( THW ) Forchheim eigentlich wie jede andere auch. Es machten sich rund 40 Helferinnen und Helfer mit insgesamt neun Fahrzeugen und vier Booten auf den Weg nach Kelheim.
Dort stießen zwei weitere Boote des Ortsverbands Straubing dazu. Während die Forchheimer Logistik-Verpflegung das Mittagessen vorbereitete, wurden die Boote flussaufwärts beim Kloster Weltenburg ins Wasser gelassen. Traditionell werden die Boote dabei von den „neuen“ Helfern bewacht. Anschließend wurde vom Kloster zurück nach Kelheim gepaddelt, da in diesem Abschnitt der Donau keine Motoren erlaubt sind.
Nach dem Mittagessen setzte die Kolonne ihre Fahrt zum eigentlichen Ziel fort: dem MWSC Straubing. Dort wurde routiniert das Camp aufgebaut und die große Feldküche in Betrieb genommen. Normalerweise startet der nächste Morgen mit einer Bootsfahrt nach Regensburg oder Passau. Dieses Jahr verlief jedoch etwas entspannter, und die Forchheimer Mannschaft teilte sich auf: Ein Teil, hauptsächlich aus der Logistik bestehend, blieb vor Ort, um bis zum Abend 160 fränkische Schäuferla zuzubereiten. Der andere Teil besuchte die Bootsmanufaktur Kaiser . Die Familie Kaiser stellt dort handgefertigte Holzboote her.
Natürlich wurde auch fleißig auf dem Wasser geübt: Nach dem Mittagessen trainierten die Bootsführer und Helfer verschiedene Manöver auf der Donau. Sie erhielten Aufgaben, die sie gemeinsam bewältigen mussten.
Am Abend folgte der offizielle Festakt zur 50. Bootsausbildung. Begrüßt wurden alle Anwesenden vom Vorsitzenden des MWSC, Norbert Kieslinger. Auch Oberbürgermeister Markus Pannermayrn war als Ehrengast geladen, ebenso sprach der Forchheimer Ortsbeauftragte Christian Wilfling.
Es wurde die Geschichte erzählt, wie einst Helfer des THW Forchheim das „schönste Plätzchen“ an der Donau fanden – und dort über all die Jahre trotz wechselnder Führungskräfte und Vorstände eine tiefe Freundschaft bewahren konnten. Nur zweimal musste die Ausbildung abgesagt werden: einmal wegen eines schweren Hochwassers und einmal wegen Corona.
Nach diesen bewegenden Erinnerungen überreichte Christian Wilfling dem MWSC einen Feuerkorb und eine kunstvoll handgefertigte Stehlampe als Geschenk. Auch der MWSC hatte eine Überraschung für das THW : Die Gesellschaft begab sich Richtung Einfahrt – feierlich wurde, begleitet von Blasmusik, eine wunderschöne, handgefertigte Donauzille eingefahren. Diese war über den Winter von den Mitgliedern und der Familie Kaiser eigenhändig gebaut worden. Zusätzlich übergab Stefan Beyer zwei mit Bildern verzierte Paddel. Damit es gleich auf Jungfernfahrt gehen konnte, wurde die Zille vor Ort auf den Namen „Yvonne“ getauft – benannt nach der Ehefrau des Firmenchefs der Bootswerft Kaiser .