Zum Bericht „Zuspruch für die Windkraft wächst“ vom 28. Oktober:Die Ausbaupläne für die Windkraft im Raum Forchheim/Ebermannstadt/Buttenheim verfolge...
Zum Bericht „Zuspruch für die Windkraft wächst“ vom 28. Oktober:
Die Ausbaupläne für die Windkraft im Raum Forchheim/Ebermannstadt/Buttenheim verfolge ich mit großem Unbehagen. Zwar bin ich nicht direkt als Anwohner betroffen, doch gehört die Fränkische Schweiz bayernweit zu den beliebtesten Ausflugszielen, wo man Ruhe und Erholung sucht. Es wäre eine fatale Entwicklung, wenn in diesem besonders attraktiven Gebiet weithin sichtbare Industriebauten errichtet würden.
Letzte Woche waren wir im Bereich der Jungfernhöhle unterwegs, nahe dem Windpark bei Laibarös (ein Dutzend Anlagen). Das ständige Rauschen und Wummern der Rotoren trübte unser Naturerlebnis beträchtlich. Undenkbar, dort zu wohnen oder zu arbeiten. Ein Abstand von nur einem Kilometer bis zur nächsten Wohnbebauung, wie bei den Planungen in Eggolsheim vorgesehen, ist bei weitem nicht ausreichend für über 200 Meter hohe Anlagen.
Getötete Vögel und Fledermäuse mit geplatzten Lungen werden inzwischen ja leider in Kauf genommen. Jahrzehntelange Artenschutzbemühungen werden ausgehebelt. Und welche Ideologisierung liegt im Begriff „Freiheitsenergie“!
Jede Gemeinde sieht sich nun „in der Pflicht“, ihr eigenes Vorranggebiet für Windparks auszuweisen – geht es hier um hehre Ziele oder um Geld? Warum schließt man sich nicht gebietsübergreifend zusammen und berät, wie viele Anlagen wo sinnvoll sind? Es gibt zu viele Ungereimtheiten rund um die Windenergie, als dass sie als Allheilmittel in der Klimakrise gelten könnte. Deutschland hat bereits die meisten Windkraftanlagen in Europa, der Regierungsbezirk Oberfranken die meisten Anlagen in Bayern. Doch auch mit einem Vielfachen des Ausbaus kann keine sichere Grundlast zur Verfügung gestellt werden. Dafür muss Strom aus französischen AKWs importiert werden.
Ich finde es erschreckend, wie die Ängste und Sorgen von betroffenen Bürgern in den Wind geschlagen und Windkraftgegner pauschal verunglimpft werden. Und nicht zuletzt: Die „Fränkische“ ist eine Landschaft von europäischem Rang. Gibt es nicht auch eine Verpflichtung zum Erhalt des einzigartigen Charakters dieser Naturlandschaft?
Bärbel Tenhunen, Eckersdorf