Poxdorf verabschiedet sich von der flexiblen Grundschule

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Poxdorf verabschiedet sich von der flexiblen Grundschule. Die Schulleiterin Ulrike Weigel erläuterte im Gemeinderat die Gründe. Geboren war die Idee m...

Poxdorf verabschiedet sich von der flexiblen Grundschule. Die Schulleiterin Ulrike Weigel erläuterte im Gemeinderat die Gründe.

Geboren war die Idee mit jahrgangsgemischten Klassen und der Chance, die ersten zwei Schuljahre auch in drei Jahren zu durchlaufen, seinerzeit aus der Not heraus, dass Schülerjahrgänge nicht für die Bildung einer Klasse mit mindestens 14 Schülern ausreichten. So ist es derzeit noch mit der künftigen Vierten. Es sind nur acht Kinder in dem Alter. Sie werden im kommenden Schuljahr mit einigen Kindern der dritten Jahrgangsstufe zusammen unterrichtet werden. Alle anderen Jahrgänge der insgesamt 80 Schulkinder bilden Regelklassen aus nur einem Jahrgang.

Die flexible Grundschule sollte Vorteile bieten, vor allem das selbstständige Lernen und Arbeiten und auch beispielsweise, dass die Erstklässler beim gemeinsamen Unterricht schon Stoff aus der zweiten Klasse hören sowie Zweitklässler mit ihrem Wissen die Kleinen unterstützen. Dies gelinge nach den Erfahrungen eines Vaters im Gemeinderat nicht so recht. Seine Tochter sei sehr hilfsbereit und kümmere sich um die Erstklässler so sehr, dass sie sich zu wenig auf ihre eigenen Aufgaben konzentriere.

Die Rolle des Lehrers sollte sich verändern. Er sollte weniger vorne stehen und dozieren, als vielmehr durch die Tischreihen gehen und individuelle Unterstützung bei unterschiedlichem Lernniveau bieten. Aber: Jede Planung einer Stunde, so die Erfahrung von Weigel, werde unter den aktuellen Gegebenheiten über den Haufen geworfen, weil die Kinder schneller oder langsamer sind als erwartet – mit der Folge: Es wird unruhiger. Das bestätigte auch Kim Hübschmann ( CSU ) nach dem Erleben ihres Kindes.

Das große Manko ist aber ein nicht erfülltes Versprechen der Politik: dass Förderlehrer die Klassenlehrkraft unterstützen, so dass innerhalb der Klasse Gruppen getrennt betreut werden können. Drei Förderstunden hat Weigel, die die Kombiklasse 1/2a unterrichtet, nur zu ihrer Entlastung. „Ich kann mich nicht hinstellen, die flexible Grundschule zu verteidigen, wenn ich gleichzeitig 25 Kindern gerecht werden soll“, klagte Weigel.

Häufige personelle Wechsel

Unter den derzeitigen Bedingungen sei das Arbeiten für Kinder und Lehrkräfte sehr anstrengend. Das zeige auch der häufige Wechsel im Lehrkörper. An den Elternabenden hat die Schulleiterin schon die Erfahrungen der Erziehungsberechtigten und deren Wünsche abgefragt. Sie seien zumindest bei den derzeit stabilen Schülerzahlen, die gut für jahrgangsgetrennte Klassen passen, mit der Aufgabe des Modells einverstanden.

Allerdings werden es wohl weniger Gastschüler (vor allem aus Hagenau) werden, weil der Antragsgrund „besondere Schulform“ wegfällt. Das dürfte aber in den nächsten zwei, drei Jahren eher ein Vorteil sein, denn die Poxdorfer Klassen für die ersten und zweiten Schülerjahrgänge sind groß, mit 24 beziehungsweise 25 Kindern schon nahe an der Teilungsgrenze. Sie liegt beim 29. Kind; 14 Kinder sind die Mindestanzahl für eine eigene Klassenbildung.