In einem bayernweit einzigartigen Pilotprojekt des Naturparks Fränkische Schweiz–Frankenjura werden barrierefreie Wege ausgewiesen, um allen...
In einem bayernweit einzigartigen Pilotprojekt des Naturparks Fränkische Schweiz–Frankenjura werden barrierefreie Wege ausgewiesen, um allen Besuchern ein Naturerlebnis zu ermöglichen.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (FW) betonte bei der Vorstellung des Projekts „Naturgenuss trotz Handicap“ im Rahmen eines Besuchs des Streuobstsortengartens in Weigelshofen : „Unsere wunderschöne bayerische Naturheimat ist für alle da. In der Natur tanken wir Kraft und Energie. Mit dem einzigartigen Pilotprojekt wollen wir die Angebote für barrierefreien Naturgenuss weiter ausbauen.“ Insgesamt 27.000 Euro stehen für das Projekt zur Verfügung. Nicht nur für Rollstuhlfahrer sind barrierefreie Wege eine große Hilfe, auch Familien mit Kinderwagen und auch Senioren profitieren. Das Pilotprojekt soll Erkenntnisse für ein barrierefreies Gesamtkonzept liefern.
Im Rahmen des Projekts werden die im Naturparkgebiet bereits vorhandenen barrierefreien Angebote zusammengeführt und Wege auf ihre Barrierefreiheit erprobt. Die barrierefreien Wege werden anhand eines Bewertungssystems ausgewiesen, das den Nutzern Wegeverhältnisse und Schwierigkeiten anzeigt. Darüber hinaus sollen Empfehlungen für Wegausbesserungen erarbeitet und neue barrierefreie Angebote geschaffen werden. Beispielsweise fand im Naturpark im Rahmen der Rangertouren kürzlich ein Aktionstag für Rollstuhlfahrer mit Exkursion durch den Felsengarten in Sanspareil statt.
Der Streuobstsortengarten in Weigelshofen wurde vom Landschaftspflegeverband Forchheim angelegt, um die Vielfalt alter Obstsorten und Streuobstbestände zu bewahren und die Artenvielfalt zu erhöhen. Darin befinden sich rund 140 Apfel- und Birnenbäume mit rund 125 verschiedenen Sorten wie den seltenen Birnensorten „Bamberger Kugelbirne“ und „Grüne Sommermagdalene“.
„Oberfranken ist eines der größten Streuobstgebiete Deutschlands, ein wichtiger Genpool für alte Obstsorten und Lebensraum für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Der Streuobstsortengarten ist ein Vorzeigeprojekt für mehr Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft“, sagte Glauber.
Das Umweltministerium fördert das Projekt „Streuobstlandschaften im Bezirk Oberfranken “ im Rahmen der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien im Gesamtprojekt mit rund 518.000 Euro. red