Zum Artikel "Neue Wege für Landwirte" vom 28. Januar: In der Auftaktveranstaltung Kernwegenetz der "ILE Fränkische Schweiz aktiv" wurde von Planern di...
Zum Artikel "Neue Wege für Landwirte" vom 28. Januar:
In der Auftaktveranstaltung Kernwegenetz der "ILE Fränkische Schweiz aktiv" wurde von Planern die Konzeption eines Wegenetzes in der Ausführung "Komplettversiegelung mit Asphaltbelag" für die zehn beteiligten Gemeinden in unserem Landkreis vorgestellt. Ich frage mich, ob es sich dabei um ein Projekt zur Bereinigung der Flur handelt, mit dem Ziel, möglichst große Anbauflächen für eine rentable Bearbeitung mit immer größeren Maschinen entstehen zu lassen.
Fuhrpark wird immer größer
In meiner Heimatgemeinde Leutenbach mit sechs Ortsteilen gibt es derzeit noch vier Vollerwerbsbetriebe, deren Fuhrpark von Jahr zu Jahr größer zu werden scheint, was eine immense finanzielle Belastung bedeutet. Eine angespannte Einkommenslage durch die Niedrigpreise unserer Lebensmittel bei steigenden Betriebskosten und anderen Faktoren haben ab den 1960er Jahren zunehmend eine "Wachse-oder-Weiche-Dynamik" ausgelöst, bei der Landwirte oft gezwungen sind, auch unter Verlust von Qualität über Quantität Lebensmittel zu produzieren und zu verkaufen.
Bodenverdichtung
Leider führt diese Wirtschaftsweise zu erheblichen ökologischen Problemen . Bodenverdichtung, Trinkwasserproblematik und dramatische Reduktion des für die Nahrungskette so wichtigen Insektenlebens will ich hier nur stichpunktmäßig erwähnen.
Ich fände es wunderbar, wenn für diese problematische Gesamtsituation vor allem auch mit Hilfe des Bauernverbandes eine Umkehr dieser Entwicklung eingeleitet würde, bei der Ökonomie und Ökologie in Verbindung gebracht werden und die Landwirte weniger auf Flächensubventionen angewiesen wären, weil sie bessere Preise erzielen. Ich befürchte, mit dem geplanten Kernwegenetz wird eher das Gegenteil bewirkt.